Landsberg. Simone Ludwig weiß genau, wie das ist, wenn man zum ersten Mal in einer Firma technische Dinge ausprobieren darf: Einfach toll! „Ich habe vor Jahren als Schülerin bei iwis zur Berufsorientierung hineingeschnuppert“, erzählt die junge Auszubildende. Und sich daraufhin entschieden, den Beruf der Industriemechanikerin bei dem Kettenhersteller zu lernen.

Nun zeigt sie mit weiteren Azubi-Kollegen den Sechstklässlern der Johann-Winklhofer-Realschule Landsberg ihre Welt – im Rahmen des Projekts „come with(me)“. Das Projekt haben die bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme und vbm aufgesetzt, um Schüler ab der fünften Klasse durch alle Phasen der Berufsorientierung an typische Berufe der Branche heranzuführen. Als Kooperationspartner stehen Unternehmen wie iwis bereit.

Unter dem Motto „Interessieren – Informieren – Ausprobieren“ leiten die Firmen-Azubis die Schüler an, erklären Maschinen und Werkzeuge und helfen, Werkstücke anzufertigen. So machen sich die Schüler ein realistisches Bild von den Jobs und knüpfen Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern.

22 Prozent der Azubis brechen die Lehre ab, weil der Job nicht gefällt

Auch für die Firmen ist das ein Gewinn. „Wir rekrutieren etwa 30 Prozent unserer Auszubildenden von der Johann-Winklhofer-Realschule“, so iwis-Geschäftsführer Ulrich Bach. „Der Aufwand, den wir mit Projekten wie come with(me) betreiben, zahlt sich für uns aus.“

Ausbildungsleiter Andreas Eppeneder sieht in den Projekten auch für schwächere Schüler Vorteile: „Die Erfahrungen in einem Betrieb können die Berufsorientierung und den Lernfleiß positiv beeinflussen“, hat er beobachtet.Schließlich geht es auch darum, dass Schüler den für sie passenden Job finden. Denn immer noch brechen rund 22 Prozent der Azubis ihre Lehre ab, oftmals, weil Vorstellung und Wirklichkeit des Berufs voneinander abweichen.

Wer sich von den Sechstklässlern aus Landsberg für technisches Know-how interessiert, erkennen zumindest die Azubis von iwis recht schnell. „Manche sind sofort bei der Sache, stellen ganz viele Fragen“, sagt Simone Ludwig.Kann gut sein, dass diese die zukünftigen Azubi-Kollegen sind.

Alix Sauer
Leiterin aktiv-Redaktion Bayern

Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.

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