Georgensgmünd. Die Vielfalt der Kunden, die die Firma Toolcraft mit Metall- und Kunststoffteilen beliefert, ist groß: Sie kommen aus der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik, der Halbleiter- und Optik-Industrie sowie Automotive und Motorsport.

„Alle diese Branchen haben für unseren Umsatz derzeit etwa die gleiche Bedeutung“, sagt Christoph Hauck, einer der drei Geschäftsführer des im mittelfränkischen Georgensgmünd ansässigen Mittelständlers (rund 300 Mitarbeiter). Doch er fügt hinzu: In den kommenden Jahren soll das Geschäft mit der Luftfahrt-Industrie deutlich ausgebaut werden.

Hohlräume helfen Treibstoff sparen

„Wir wollen von dem kräftigen Wachstum profitieren, das in dieser Branche aktuell stattfindet“, sagt Hauck. Schließlich werde derzeit rund um den Globus viel in neue Jets und Triebwerke investiert. „Und das wird auch noch einige Jahre so sein.“

Toolcraft ist da schon länger im Geschäft, liefert unter anderem Bauteile an bekannte bayerische Hersteller wie MTU und Premium Aerotec. In der Regel werden sie spanend bearbeitet, also gefräst oder gedreht. „Die klassische Zerspanung ist unsere Kernkompetenz“, sagt Hauck. „Im 3-D-Druck sehen wir jedoch die Zukunft – besonders in der Luftfahrtbranche.“

Das Unternehmen investiert kräftig in das neue Geschäftsfeld, und zwar im sogenannten Metall-Laserschmelzen. „Das beherrschen nicht viele, daher macht es uns als Hersteller attraktiver“, so Hauck.

Metall-Laserschmelzen ist für die Flugzeugbauer besonders interessant: Es erlaubt beim Design der Bauteile mehr Freiheit, etwa gewicht- und damit treibstoffsparende Hohlräume und Wabenstrukturen. Zudem muss anders als bei der spanenden Bearbeitung kein Material abgetragen werden. Manche Bauteile werden dadurch trotz der aufwendigen Technik günstiger.

Metallpulver, zum Beispiel aus Titan, wird bei diesem Verfahren Schicht um Schicht aufgetragen und mit der unteren Ebene per Laser verschmolzen. Die Firma Toolcraft hat auf diese Weise bereits ein tragendes Element im Kabinen-Innenraum des A 320 von Airbus hergestellt.

Abteilung bald mit viel Platz

Mit fünf Maschinen kann Toolcraft bereits auf diese innovative Art produzieren. Und der Bereich soll weiter wachsen. Derzeit bereitet Toolcraft den Bau eines 2.400 Quadratmeter großen Gebäudes vor, in dem für die Abteilung Metall-Laserschmelzen 800 Quadratmeter Produktionsfläche reserviert sind.

„Wir haben schon früh viel Geld in Zertifizierung, Know-how und die Weiterbildung unserer Mitarbeiter gesteckt“, so Hauck. Das solle sich nun auszahlen.