Leuna. Methanol ist eine sehr vielseitige Chemikalie. Und mit rund 50 Millionen Tonnen pro Jahr einer der weltweit am meisten produzierten Rohstoffe der Chemie-Industrie. Die farblose, flüssige und leicht entzündliche Verbindung aus Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff benötigt man für viele Alltagsprodukte.
Wichtig für die Brennstoffzelle
Man findet Methanol beispielsweise in Kraftstoffzusätzen, Kunststoffen, Leim und Reinigungsmitteln. Aber auch zur Abwasserbehandlung setzt man es ein. Darüber hinaus wird das auch Methylalkohol genannte Produkt zunehmend als erneuerbarer Energieträger wichtig – etwa als Brennstoff in Brennstoffzellen oder zur Herstellung von Biodiesel.
Die Basis-Chemikalie Methanol entsteht aus den Rückständen der Erdöl-Verarbeitung
Die POX-Methanolanlage in Leuna ist von 1982 bis 1985 für umgerechnet rund 500 Millionen Euro errichtet worden. Sie wandelt die schweren (und für andere Zwecke kaum brauchbaren) Erdöl-Rückstände per „partieller Oxidation“ – deshalb das POX im Namen – zunächst in Synthesegas, dann in Methanol.
Praktisch: Bei diesem komplexen und aufwendigen Produktionsprozess entstehen als Nebenprodukt auch große Mengen Wasserstoff, die man in der Raffinerie zur Entschwefelung von Diesel und Heizöl nutzt.