Rostock. Ihr Geruch ist streng. Mitunter stechend, mitunter nach Fisch, auf jeden Fall aber eher unangenehm: Amine. Diese chemischen Verbindungen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff leiten sich im Grunde vom Ammoniak ab.

Amine kommen in Tieren und Pflanzen als Gewebshormone vor sowie in den Aminosäuren, wichtigen Bausteinen des Lebens. Und sie werden in der Industrie breit eingesetzt.

Jetzt Herstellung aus erneuerbaren Rohstoffen

Dort dienen sie zum Beispiel als wichtige Vorprodukte für Arzneiwirkstoffe. Und sie bilden das Grundgerüst von Kunststoffen wie Nylon, das zur Herstellung von Strümpfen, Gleitschirmen oder technischen Geweben eingesetzt wird. Zu finden sind Amine auch in waschaktiven Substanzen von Wasch- und Reinigungsmitteln. Industriell stellt man Amine in aufwendigen Synthesen her.

Chemiker vom Leibniz-Institut für Katalyse (Likat) der Universität Rostock haben jetzt eine Amin-Synthese entwickelt, die sehr nachhaltig ist. Deren Ausgangssubstanzen lassen sich aus erneuerbaren Rohstoffen herstellen. Als Abfallprodukt der Reaktion bleibt nur Wasser übrig. Der Trick: Die Rostocker Wissenschaftler nutzen für die Reaktion einen einfach aufgebauten Katalysator auf Basis des Metalls Ruthenium.