Bis zum Jahr 2030 geht fast die Hälfte der rund 125.000 Berufsschullehrer bundesweit in den Ruhestand. Um sie zu ersetzen, müssen jährlich 4.000 Pädagogen ausgebildet werden, hat die Bertelsmann-Stiftung ermittelt. Aktuell sind es aber nur 2.000 Lehrkräfte pro Jahr.

Unverständlich, dass das Land die Mittel kürzt

Bei den Berufsschulen klafft demnach eine gewaltige Lücke zwischen Bedarf und dem Angebot an neuen Lehrern. Es ist deshalb allerhöchste Zeit, dass wir unsere Berufsschulen verstärkt in den Blick nehmen. Schließlich haben sie für Niedersachsens Städte und Landkreise eine Schlüsselposition, wenn es darum geht, dass Mittelstand und Handwerk nicht zu Verlierern der Digitalisierung werden.

Umso unverständlicher ist es da, dass die Landesregierung in diesem Jahr die Mittel für die Berufsschulen kürzt. Schon jetzt kämpfen die Unternehmen um geeignete Bewerber für ihre Ausbildungsplätze. Viele Städte und Gemeinden im Land drohen zu Verlierer-Regionen zu werden, auch weil den Berufsschulen die Lehrkräfte ausgehen. Um die Auszubildenden optimal auf die digitale Arbeitswelt vorbereiten zu können, müssen die Berufsschulen gezielt gefördert werden. Wir dürfen sie nicht aus dem Blick verlieren.