Stolz auf die Firma sein – und dies dann auch noch zeigen: Wenn Mitarbeiter sich so verhalten, hat ein Unternehmen vieles richtig gemacht. Und für viele Menschen in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie gehört es tatsächlich dazu, sich nicht nur im Job, sondern auch privat zu ihrem Arbeitgeber zu bekennen.

Die Hose für die Gartenarbeit oder den Regenschirm für den Stadtbummel: Zahlreiche Merchandising-Produkte vertreiben die Firmen über eigene Shops. Viele von ihnen dienen natürlich als Werbemittel reinen PR-Zwecken. Aber gerade für Kleidung wie Shirts und Pullover gilt eben auch: Der eine Mitarbeiter oder die andere Kollegin trägt den Namen der eigenen Firma gerne auf der Brust.

Werbemittel für Messen und Recruiting-Events

So ist es auch bei ebm-papst. Überwiegend Marketing-Leute und Personaler des Herstellers von Luft- und Heiztechnik beziehen im Online-Shop von eb-papst Werbemittel wie Trinkflaschen oder Baseballcaps, die sie auf Messen oder Recruiting-Events unter die Leute bringen. Im ebm-papst Teamshop, der in Kooperation mit dem Bekleidungshersteller Jako betrieben wird, kaufen Mitarbeiter aber auch für den Eigenbedarf ein.

„Mitarbeiter bestellen dort gebrandete Kleidungsstücke, die sie dann auch gerne in der Freizeit tragen“, erklärt Anastasia Prinz, die in der Marketing-Abteilung von ebm-papst in Landshut unter anderem die Firmenshops betreut. Die Auswahl gehe vom einfachen Shirt bis zum Lauf-Outfit.

2024 hat ebm-papst in Landshut der Belegschaft ein Polo-Shirt als Zeichen der Wertschätzung geschenkt. Auch bei Events wie Workshops oder Firmenläufen werden Teams gerne mal mit einheitlicher Kleidung ausgestattet. „Sie ist wichtig für die Identifikation mit dem Unternehmen und wird von den Mitarbeitern sehr gerne getragen“, sagt Prinz.

Die Merchandising-Produkte des Landmaschinenherstellers Horsch gehen meist an Händler, Kunden und Mitarbeiter. Prinzipiell kann sie aber jeder kaufen. Das geht im Online-Shop von Horsch, aber auch im eigenen Fanshop am Stammsitz der Firma im oberpfälzischen Schwandorf. Er ist unter anderem für Besuchergruppen oder bei Veranstaltungen geöffnet.

Insgesamt gehöre bei Horsch die Kleidung zu den gefragteren Produkten, erläutert Marketing-Mitarbeitern Sophia Bleyer. „Durch die Produkte identifizieren sich die Mitarbeitenden mit dem Unternehmen“, beobachtet auch sie.

Besonders beliebt ist ein T-Shirt, das Horsch zum 40. Jubiläum des Unternehmens ins Programm genommen hat. Es zeigt vier Streifen, die für die Bedeutung des Bodens sowie die drei Produktbereiche Sätechnik, Pflanzenschutz und Bodenbearbeitung stehen.

Auch beim Münchner Nutzfahrzeughersteller MAN verkauft sich im Merchandising besonders gut Kleidung. „Topseller“ kämen aber auch aus den Bereichen Küche, Haushalt und Wohnen sowie Gepäck- und Reiseausrüstung, heißt es aus dem Unternehmen. „Darunter sind zum Beispiel unsere Schlüsselanhänger, Rucksäcke, Handtücher, Trinkflaschen und Multitools sehr beliebt – eben alles, was sich auch unterwegs als sehr praktisch erweisen kann.“ Beliebt sind auch limitierte Lkw- und Busmodelle, die eine treue Fan-Gemeinde haben.

Hauptabnehmer im Online-Shop von MAN sind Geschäftspartner, insbesondere Niederlassungen, die die Produkte ihren Kunden anbieten. Aber auch MAN-Fans können online einkaufen. Gelegenheiten dazu gibt es auch immer wieder auf der IAA oder im kürzlich neu konzipierten und modernisierten Merchandising-Shop im Münchner Hauptstandort.

Outfits werden im Job und auch privat getragen

Mitarbeiter machen nach Angaben von MAN einen großen Anteil des regelmäßigen Kundenstammes aus. Vielen Kollegen sehe man ihre Verbundenheit zum Unternehmen direkt an, heißt es. „Sie tragen unsere Kollektionen und nutzen unsere Artikel sowohl bei der Arbeit als auch im Privatleben. Und die sehr beliebten Plüschlöwen findet man in vielen Kinderzimmern der Mitarbeiter.“

Beim schwedischen Kugellager-Hersteller SKF in Schweinfurt können Mitarbeiter ebenfalls für private und berufliche Zwecke Produkte und Werbemittel mit dem Schriftzug SKF im Online-Shop von SKF beziehen. Ausgeliefert werden teils regional unterschiedliche Produkte über einen weltweit vertretenen Merchandise-Vertrieb. Zu kaufen gibt es auch ein Kugellager aus Schokolade. „Es ist ein Klassiker unter den Geschenken, zum Beispiel zu Ostern“, erklärt Pressesprecher Holger Laschka.

Für Sportler oder zu Anlässen wie Firmenfeiern legt SKF eigene Kollektionen auf. Die werden dann verschenkt – zum Beispiel bei Firmenläufen, an Helfer bei Events oder an die SKF-Radsportgruppe. Als Kugellager-Hersteller ist SKF zudem eng mit der Skateboard-Szene verbunden. Junge, hippe Straßenmode gibt es im stationären Handel und online unter dem Label „Back to the streets“. Bei Hoodies, Caps, Shirts und anderen Produkten erhalten SKF-Mitarbeiter Nachlass.

Michael Stark
aktiv-Redakteur

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.

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