Pegnitz/Frankenthal. Monsteralarm! Da sind Stromfresser im Keller! Nein, in diesem Fall sind keine Biester mit spitzen Zähnen und Klauen gemeint, sondern vielmehr technisches Gerät: die Heizungsumwälzpumpen. Ihr Job ist es, das erwärmte Wasser aus dem Heizkessel über die Rohre nach oben hin zu den Heizkörpern zu bringen. So werden Wohnzimmer, Bad und Küche warm.
Mehr Strom als Kühlschrank oder Waschmaschine
Für den Wassertransport braucht die Pumpe unten im Keller allerdings Strom, und davon nicht gerade wenig. „In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus macht das schnell mal ein Fünftel des gesamten Haushaltstroms aus, so viel wie Kühlschrank oder Waschmaschine“, sagt Christoph Pauly, Pressereferent von KSB. Das Unternehmen stellt Heizungs-, Klima- und Lüftungssysteme her und hat in Bayern einen großen Standort in Pegnitz (Oberfranken).
Ein Viertel der in Deutschland eingesetzten Pumpen hat mehr als 20 Jahre auf dem Buckel, jede zweite läuft mit Technik, die zu viel Energie verbraucht.
Das geht besser, meint KSB und hat eine Lösung parat, mit der sich ältere Anlagen nachrüsten lassen. Statt ungeregelter Pumpen, die sich meist gar nicht verstellen oder nur mit fest eingestellten Stufen betreiben lassen, setzt das Unternehmen auf sogenannte dynamisch geregelte Heizungsumwälzpumpen.
„Mit diesen intelligenten Systemen lässt sich die Leistungsaufnahme um bis zu 20 Prozent gegenüber herkömmlich geregelten Aggregaten reduzieren“, so das Unternehmen. Denn die neuen Pumpen laufen nicht mit konstant hoher Leistung, sondern passen sich automatisch an den tatsächlichen Heizbedarf des Gebäudes an.
Sensoren erfassen Druck, Durchfluss sowie Temperatur
Hat also ein Raum in der Wohnung die gewünschte Temperatur erreicht, die man zuvor am Thermostat eingestellt hat, schließt sich das Ventil im Heizkörper, und die Pumpe regelt gleichzeitig ihre Drehzahl herunter.
Durch diesen Mechanismus wird stets nur die tatsächlich gebrauchte Warmwassermenge im Heizsystem in Umlauf gebracht. Sensoren erfassen dazu Werte wie Druck, Durchfluss oder Temperatur und übermitteln die Messungen direkt an die Heizungssteuerung.
Die Technik spart nicht nur Energie und somit Geld, die Umrüstung ist auch gut für die Umwelt. Die EU-Kommission hat deshalb bereits vor einiger Zeit entschieden, die alten, ungeregelten Systeme schrittweise vom Markt zu nehmen.
Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.
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