Darmstadt. Egal ob Industrie 4.0, künstliche Intelligenz oder autonomes Fahren: Ohne Software, die programmiert werden muss, geht nichts. Deshalb sind IT-Spezialisten die zentrale Schnittstelle in den Firmen, die diese Technologien erst möglich machen.

Fehlen sie, wird es schnell teuer, denn die Betriebe müssen dann oft an der Auslastungsgrenze arbeiten oder können neue Aufträge gar nicht erst annehmen. Das Problem trifft besonders die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie, die verstärkt auf Industrie 4.0 setzt. Wie sie im Wettbewerb um die besten IT-Fachkräfte bestehen können, war das Thema beim ersten Personalkongress IT des Arbeitgeberverbands Hessenmetall.

Digitale Transformation erfordert neue Berufsbilder

Rund 100 Unternehmensvertreter kamen ins Haus der Wirtschaft in Darmstadt, um mit Experten aus Wissenschaft und Praxis neue Ansätze und Beispiele aus der Personalarbeit zu diskutieren. Die digitale Transformation verändert die Arbeitsorganisation im Unternehmen und erfordert daher neue Berufsbilder und erhebliche Anpassungen.

Dass im Wettbewerb um IT-Fachkräfte das Entgelt eine entscheidende Rolle spielt, zeigt der Vergütungsreport IT, den das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) eigens für Hessenmetall erstellt hat: „Die Verdienste einiger IT-Fachkräfte wie IT-Berater oder Softwareentwickler in der hessischen M+E-Industrie liegen dabei signifikant über dem bundesweiten Durchschnitt aller Branchen“, erklärte ifaa-Direktor Sascha Stowasser.

Ergänzend zum Entgelt würden aber auch verschiedene Zusatzleistungen wichtig, insbesondere Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, Modelle zur flexiblen Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsort, betriebliche Kinderbetreuung oder andere Angebote zur Steigerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Schritt ins Zeitalter der Generation Y wagen

Jörn Bock vom Technologiedienstleister AOE in Wiesbaden berichtete vom kulturellen Wertewandel in Unternehmen, von hoher Eigenverantwortung und Mitbestimmung der Mitarbeiter. Bock: „Will man sich im Rennen um hochqualifizierte Hochschulabsolventen durchsetzen, muss man sich von tradierten Organisationsstrukturen verabschieden und den mutigen Schritt in das Zeitalter der Generation Y wagen.“