Iserlohn. Die Metall- und Elektro-Industrie ist bereit, Flüchtlinge zu beschäftigen – und so einen Beitrag zur Integration zu leisten. Problem: Viele haben kaum Deutschkenntnisse. „Ohne die kann man niemanden an eine Bohrmaschine stellen“, sagt Horst-Werner Maier-Hunke. „Das ist einfach zu gefährlich“, so der Vorsitzende des Märkischen Arbeitgeberverbands.
Der Verband hat deshalb ein Projekt initiiert, das Pilotcharakter hat und Asylbewerber auf den Arbeitsmarkt vorbereiten soll.
Männer büffeln Sprache des beruflichen Alltags
Seit Anfang Mai büffeln 15 junge Männer aus Syrien und dem Irak in der verbandseigenen Ausbildungsgesellschaft Mittel-Lenne in Iserlohn Deutsch, und zwar berufsbezogen. Fachbegriffe aus der Metalltechnik stehen ebenso auf dem Stundenplan wie die Sprache des beruflichen Alltags: Anweisungen geben und verstehen, Zeichnungen lesen – Lernen mit dem Metall in der Hand.
Zudem vermitteln die Ausbilder in der Lehrwerkstatt den Teilnehmern acht Wochen lang Grundlagen der Metalltechnologie, bringen ihnen Drehen, Fräsen, Schweißen und Löten bei. Mit diesem Wissen fit gemacht, sollen die jungen Männer dann ein dreimonatiges Praktikum in einem heimischen Unternehmen absolvieren, an dessen Ende ein Zertifikat steht – und im besten Fall sogar eine Beschäftigung.
Das Projekt hat der Verband mit Arbeitsagentur und Jobcenter sowie den Euro-Schulen Iserlohn auf die Beine gestellt. Im August soll ein weiteres Projekt mit zwei Werkstätten im Ennepe-Ruhr-Kreis folgen.