Konzell. Große Augen, wippende Pferdeschwänze, dreimal ein umwerfendes Lächeln: Wer Verena, Rebecca und Cornelia Schötz begegnet, schaut gern mal genauer hin. Und stellt fest: Die Drillinge sind alle drei im ersten Ausbildungsjahr beim Folienspezialisten Bischof + Klein (B+K). Im Werk Konzell im Bayerischen Wald lernen sie den Beruf Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik.
Über den Girls’ Day lernten die Schwestern das Unternehmen kennen, kamen dann, um dort ein Praktikum zu absolvieren. „Sie fielen sofort durch ihre positive Art auf, deshalb wollte ich sie unbedingt als Auszubildende gewinnen“, erinnert sich Werksleiter Armin Kienberger.
Stark in Sachen Weiterbildung
Das hat geklappt. Seit Herbst zählen die drei 15-Jährigen zu den gut 760 Beschäftigten. Sie erfüllen neben ihrer normalen Arbeit noch eine besondere Aufgabe: „Die eigene Mannschaft ist unser stärkstes Werkzeug bei der Suche nach neuen Mitarbeitern“, betont Kienberger. „Zufriedene Kollegen sind die besten Botschafter.“
Das ist eine weitblickende Strategie. Schließlich wächst in vielen Betrieben die Sorge vor einem Fachkräftemangel infolge des demografischen Wandels – beinahe jeder zweite Betrieb sieht darin laut einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertags „eines der Hauptrisiken für seine zukünftige Geschäftstätigkeit.
Zusätzliche Kräfte sind auch in Konzell, in einem Ort mit 1.800 Einwohnern, stets gesucht: Die Firma wächst. Seit 1959 gibt es das Werk, als erstes Tochterunternehmen von Bischof + Klein aus dem westfälischen Lengerich. Anfangs eine Handkonfektion für Fototaschen, ist der Betrieb heute Spezialist für hochwertige Folienverpackungen – etwa für Papiertaschentücher, Windeln und Toilettenpapier. Zudem entstehen hier Folien mit Barriere-Eigenschaften, etwa für Kaffee oder Tierfutter.
Die meisten Fach- und Führungskräfte haben als Azubis angefangen
Rund 42.000 Tonnen Kunststoff, vor allem Polyethylen, werden hier pro Jahr zu Folie verarbeitet. „Da diese dank neuer Technologien immer dünner werden, steigt die Menge der produzierten Folien jährlich an. Und damit wachsen auch wir“, erklärt Kienberger. Neuzugänge gibt es daher oft, viele sind Quereinsteiger.
„Das ist kein Problem. Wir investieren viel Zeit in die Menschen, hören zu, achten auf Stärken – und entscheiden dann, was passen könnte“, sagt Natalie Spannfellner, zuständig für die Personalentwicklung im Werk. Grundsätzlich stehen den „Neuen“ im Betrieb Paten zur Seite. Und eine Stärke von B+K ist das ausgefeilte Weiterbildungsprogramm: Die Mehrheit der Fach- und Führungskräfte hier – zum Beispiel auch Kienberger und Spannfellner – hat mal als Azubi begonnen und sich anschließend kontinuierlich weitergebildet.
Stolz verweist der Werksleiter auf lange Betriebszugehörigkeiten. Und: „Etwa 80 Mitarbeiter haben mindestens einen nahen Verwandten im Betrieb“ – so wie die jungen Drillinge.
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