Frankfurt. Ein elektronisches Board als Ersatz für das klassische Schwarze Brett, eine selbst entwickelte App für Ausbildungsthemen, die Steuerung einer Turbopumpe per Smartphone und ein Roboter, der seinen Kollegen die Arbeit erleichtert: Die Digitalisierung ist auch in der Ausbildung auf dem Vormarsch – und die Jugendlichen nutzen die Vorzüge moderner Technik ganz selbstverständlich. Das zeigte der Innovationswettbewerb M+Eine Zukunft.

„Bei vielen Ideen haben die aktuellen Herausforderungen im Bereich Industrie 4.0 bereits Eingang gefunden“, betonte Dirk Pollert, Juryvorsitzender und Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Hessenmetall bei der Siegerehrung. Für ihn steht fest: „Alle Teams haben ganz besondere Leistungen gezeigt.“

„Sie haben viel Arbeit in perfekte Innovationsvorschläge gesteckt und Courage gezeigt“

Er zeigte sich beeindruckt davon, wie genau die Jugendlichen schon ihre Unternehmen analysieren und Entwicklungspotenziale entdecken. „Sie haben viel Zeit und Arbeit in perfekte Innovationsvorschläge gesteckt und die Courage gehabt, sie hier zu präsentieren“, lobte er den Nachwuchs.

Die Gewinner des Wettbewerbs, an dem sich in diesem Jahr 25 Teams aus 20 Mitgliedsunternehmen von Hessenmetall beteiligten, wurden im Verbandshaus in Frankfurt ausgezeichnet. Neben einer Urkunde gab es als Anerkennung Reisegutscheine im Wert von je 200 Euro.

In der Kategorie „Einzelne Produkte und Dienstleistungen“ setzten sich die Azubis Daniel Mertens, Yannik Günther, Simon Stobbe und Stefan Löwen von Continental Automotive in Bebra durch.

Mit Unterstützung ihres Ausbilders Reiner Hilmes ersetzten sie das in den Unternehmen übliche Schwarze Brett durch ein modifiziertes elektronisches Gerät inklusive Gestell für Touchscreen und Rechner. Das Produkt soll inzwischen an weiteren Standorten im Unternehmen zur Mitarbeiterinformation eingesetzt werden. Platz zwei belegte das Team von Hörmann Automotive in Gustavsburg für das Konzept „Rettungsinseln“.

Sieger in der Kategorie „Administration und Personalmanagement“ wurden Azubis der Fritz Winter Eisengießerei aus Stadtallendorf. Bei dem Projekt „Ohne Ernst sicher kein SpASs“ ging es Sebastian Paech, Andreas Scholz, Niclas Faust und Ausbilder Vincent Schmerberg um die attraktive Vermittlung von Wissen über die Arbeitssicherheit.

Dazu entwickelten die angehenden Mechatroniker einen Film, der notwendige Sicherheitsinformationen mit unterhaltsamen Sequenzen verbindet, alles abgestimmt auf die Bedingungen bei Fritz Winter. Platz zwei belegte das Team von Continental Automotive aus Karben für das Projekt „SidA“ zum Nutzen des Smartphones in der Ausbildung.

Die Auszubildenden Steffen Schüttler, Christian Haferkorn und Simon Schulz von der Horizont Group erreichten in der Kategorie „Produktionsablauf und Logistik“ Platz eins mit dem Projekt „Mensch-Roboter-Kollaboration in der Endmontage“. Betreut von Ausbilder Guido Kersting gestalteten sie die Fertigung in der Agrartechnik ergonomischer und wirtschaftlicher, speziell die Produktion von Weidezaungeräten.

Dort steuert nun der Mensch die Produktion, und ein Roboter namens Mogens übernimmt die anstrengenden oder auch langweiligen Arbeiten wie das Einschäumen von Dichtungen in die Gehäuse der Weidezaungeräte.

Auf Platz zwei kam das Team von Dr.-Ing. Ulrich Esterer aus Helsa mit der neu gegründeten „Auszubildendenfertigung“.

So wird man smart und sexy

Kopf-an-Kopf-Rennen in der Kategorie Dual Studierende

Frankfurt. Ganz knapp ging die Entscheidung in der Kategorie „Dual Studierende“ aus. Hier belegte Jan Krall von Schenck Process Europe aus Darmstadt den ersten Platz. Unterstützt von Ausbildungsleiterin Angela Metzger hat er in seinem Projekt „Schenck Process becomes smart and sexy“ Ideen entwickelt, um das Unternehmen attraktiver zu machen.

Der angehende Mechatronik-Ingenieur hat dafür das „future lab“ gegründet, um im Sinne der Kunden Kompetenzen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenzuführen, kreative Ideen zu entwickeln, konsequent weiterzudenken und die Ideen zügig in die Tat umzusetzen.

Idee zur Kontrolle von Maschinen

Erstes Ergebnis der neuen Smart-Denke: eine eigens entwickelte App, die auf simple Weise die Kontrolle einer Maschine beim Kunden erlaubt.

Eine Steuerung für Turbopumpen per Smartphone entwickelte das Studententeam von Pfeiffer Vacuum mit Sitz in Aßlar. Die angehenden Wirtschaftsingenieure sicherten sich mit ihrem Betreuer Bertram Weil damit den zweiten Platz.