Fast jeder hat’s schon mal getan: sich erst im Geschäft ausführlich schlaumachen, um das Produkt dann im Internet billig zu kaufen. „Beratungsklau“, faucht der Einzelhandel. Und erste Geschäfte wehren sich. Sie bieten Entscheidungshilfe nur noch gegen Bares!

Beispiele? Ein Münchner Foto-Laden verlangt 25 Euro Servicegebühr für Beratung. Und Eltern, die sich bei einem Bochumer Händler Schulranzen vorführen lassen, müssen dafür 10 Euro latzen. Kauft der Kunde im Laden, wird die Gebühr jeweils verrechnet.

Laut dem in Köln ansässigen Institut für Handelsforschung stehen bis 2020 bundesweit 45.000 Ladengeschäfte vor dem Aus, nicht zuletzt wegen der immer härteren Online-Konkurrenz. Beratung kostenpflichtig und damit ihren Wert sichtbar zu machen, könnte eine Gegenstrategie sein.

Der Handel würde damit einem Trend folgen, den die Industrie längst vorantreibt: Verzahnung von Produktverkauf und begleitender Dienstleistung. Auf Fachchinesisch: „Hybride Wertschöpfung“. In der Fußgängerzone heißt das schlicht: „Was darf’s sein?“