Nix wie raus aus dem Arbeitsleben und so schnell wie möglich ab in den Ruhestand? Längst nicht immer. 36 Prozent aller Beschäftigten können sich vorstellen, auch nach dem Renteneintritt zu arbeiten. Besonders verbreitet ist diese Einstellung übrigens unter den älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ab 55 Jahren.

Je näher der Renteneintritt rückt, umso attraktiver erscheint es vielen, doch weiter im Erwerbsleben zu bleiben. Die aktuelleIW-Beschäftigtenbefragung, aus der diese empirische Erkenntnis stammt, ist auch den Gründen für die positive Arbeitseinstellung nachgegangen. Eine große Rolle spielt offenbar, neben dem Gesundheitszustand, wie jemand seinen Arbeitsalltag erlebt. Die persönliche Zufriedenheit hängt stark von der Überzeugung ab, eine wichtige Aufgabe zu erfüllen und gute Ergebnisse abzuliefern.

Und das wird auch weiterhin nötig sein in einer Zeit, in der sich der demografische Wandel schmerzhaft bemerkbar macht. Dass die Bereitschaft der Älteren durchaus ernst zu nehmen ist, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. So arbeiteten im Jahr 2012 erst 11 Prozent der 65- bis 69-Jährigen. 2022 waren es bereits 19  Prozent. Dabei geht es nicht nur ums Geld, sondern auch darum, am normalen täglichen Leben teilzuhaben.

Arbeit wird also als ein Wert an sich gesehen. Das spricht doch für die Qualität der Arbeitsplätze, wie sie die allermeisten Industriebetriebe anbieten.

Thomas Goldau
Redaktionsleiter aktiv

Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.

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