Berlin. Fußball-WM: Das heißt immer auch „Public Viewing“ im Kreis vieler anderer Fans. Dort begeistert jubeln beim Tor und in der Halbzeitpause ganz entspannt sitzen: Dabei hilft der Hocker, den die Azubis Paul Franke und Noah Webering aus Pappe entwickelt haben.

Dieser „Chair Flair“ lässt sich ruck, zuck vom Jubel-Schild zur Sitzgelegenheit umbauen, Ablagefach fürs Getränk inklusive. Mit dem Prototyp gewann ein junges Team der Firma Karl Knauer (Biberach), zu dem auch Teresa Armbruster und Marcella Hass gehören, den ersten Platz beim Nachwuchswettbewerb „Papplic Viewing“.

Dieser Wettbewerb gehört zu den Nachwuchs-Aktionen des Hauptverbands Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV), der auch das Web-Portal karriere-papier-verpackung.de betreibt. Die HPV-Mitgliederversammlung in Berlin war nun ein großer Rahmen für die Siegerehrung des Wettbewerbs. Den zweiten Platz belegte ein fünfköpfiges Team von Weig Packaging (Mayen) mit einer Snackbox; Yll Gashi von Brohl Wellpappe (ebenfalls Mayen) wurde für seinen Kölner Dom aus Wellpappe mit dem dritten Platz belohnt.

„Berufsbild Packmitteltechnologe: herausfordernd, spannend, abwechslunsgreich“

HPV-Präsident Jürgen Peschel freute sich über die eingereichten Beiträge der Nachwuchskräfte: „Aus dem ganzen Bundesgebiet haben uns kreative Entwürfe erreicht, die eindrucksvoll zeigen, dass das Berufsbild Packmitteltechnologe herausfordernd, spannend und abwechslungsreich ist.“

Auch sonst stand die Mitgliederversammlung im Zeichen der Nachwuchsgewinnung. Schließlich wird es für Betriebe zunehmend schwieriger, alle angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Wie man da junge Menschen für Unternehmen einer ja eher unbekannten Branche gewinnen kann, erfuhren die Teilnehmer daher aus berufenem Mund: Fundierte Erkenntnisse über 14- bis 17-jährige von heute vermittelte eindrucksvoll Peter Martin Thomas, Leiter der Sinus-Akademie in Heidelberg und Co-Autor der Sinus-Jugendstudie 2016.

Zudem sucht der HPV jetzt junge Gesichter für seine neue Social-Media-Kampagne: Interessierte Auszubildende sollten im Idealfall schon auf Facebook und Instagram aktiv sein – und Spaß daran haben, andere für ihren Beruf zu begeistern. Wer mitmachen möchte, kann sich einfach beim HPV melden, unter anderem unter der Nummer 0175 / 2275436 (Anruf, SMS, Whatsapp oder Telegram).

Tarifbindung als „Gütesiegel“ nutzen

Peschel nutzte die Gelegenheit, um für eine stärkere Tarifbindung zu werben: Gerade in Zeiten knapper werdender Fachkräfte könnten Unternehmen die Zugehörigkeit zum Tarifträgerverband als „Gütesiegel“ nutzen. Zudem würde sich auf Dauer die Politik in „tariffreie Räume“ drängen – was nicht wünschenswert sei. Wichtig sei daher ein attraktives Tarifwerk, so Peschel: Es gelte, den gültigen Manteltarifvertrag gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi schrittweise weiterzuentwickeln.

Einsatz im Ehrenamt: Der HPV-Vorstand 2018

Foto: HPV / Mika
Foto: HPV / Mika

Der zentrale Branchenverband HPV wird von einem ehrenamtlichen Vorstand gesteuert. Die fünf Unternehmer sind jetzt bis 2020 im Amt bestätigt worden. HPV-Präsident sowie Verhandlungsführer der Arbeitgeber in Tarifrunden ist der Smurfit-Kappa-Manager Jürgen Peschel (Mitte). Ihm zur Seite stehen, auf dem Foto von links nach rechts: Schatzmeister Detlev Wessel (Sausenheimer Wellpappe), Vizepräsident Michael Beidermühle (Bischof + Klein) sowie die kooptierten Vorstandsmitglieder Günther Berninghaus (Papierwerk Landshut Mittler) und Roland Walter (Walter Verpackungen).