Iserlohn. „Klara“ ist klein, aber ziemlich wendig: Die Dame kann Post austragen und Aufzug fahren. Sie ist ein Leichtbau-Roboter – installiert auf einer mobilen Plattform und mit einer speziellen Software ausgestattet, die die Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn entwickelt hat.
Volkswagen will den Roboter künftig einsetzen. Und zwar für die sogenannte digitale Bilderfabrik des Wolfsburger Konzerns. Was steckt dahinter?
Wer sich per Internet ein neues Auto kauft, stellt sich auf der Webseite der jeweiligen Marke, Motor, Ausstattung und Farbe des gewünschten Fahrzeugs zusammen – und kann danach sehen, wie der Traumwagen innen und außen aussieht. Diesen Service bietet auch VW. Möglich macht dies modernste Computer-Technik.
FH legt großen Wert auf Praxisnähe
Nun kommen Klara und die digitale Fabrik ins Spiel. Für die originalgetreue Darstellung aller Materialien und Farben greift das Team am Rechner stets auf die echten Lacke, Kunststoffe und Leder zurück. Noch müssen Mitarbeiter die Materialien beschaffen. Ziemlich umständlich und teuer. Diesen Job soll künftig der Leichtbau-Roboter aus Iserlohn erledigen. Dass mobile Roboter für solche Tätigkeiten geeignet sind, hat Klara bereits im Werbefilm „Klara fährt Aufzug“ der FH bewiesen, zu sehen unter: youtube.com
Ausgetüftelt haben den Roboter Professor Martin Venhaus und sein Team. Er freut sich über den neuen Industriekontakt: „Im Studiengang Mechatronik legen wir bei der Ausbildung unserer Studenten großen Wert auf eine praxisbezogene Lehre.“
VW wird jetzt den Roboter auf Herz und Nieren prüfen. Falls Klara gute Arbeit leistet, dürfte der eine oder andere Autobauer wohl nachziehen.