Frankfurt. Welche Auswirkungen hat Corona auf die Wirtschafts- und Arbeitswelt? Und kann die Pandemie sogar als Weckruf für ein digitales Deutschland gesehen werden? Diesen Fragen widmete sich die erste virtuelle Podiumsdiskussion der Veranstaltungsreihe „#EintrachtDigital“, die live aus dem Frankfurter Deutsche-Bank-Park (früher Waldstadion) gestreamt wurde.

Podiumsgäste waren Rainer Welzel, Personalleiter von Siemens und Vorsitzender von Hessenmetall Rhein-Main-Taunus, Timm Jäger, Geschäftsführer von EintrachtTech, und Jürgen Hatzipantelis, hessischer Landessprecher des Hightech-Branchenverbands Bitkom.

Covid-19 hat die Digitalisierung beschleunigt

Wie Welzel betonte, habe es einen Weckruf in Hessens größter Industrie nicht gebraucht. Corona habe aber die Digitalisierung in der hessische Metall- und Elektro-Industrie deutlich beschleunigt.

Die Betriebe hätten schnell auf die Herausforderungen reagiert, da die Corona-Krise auch Schwächen in Arbeits- und Produktionsabläufen aufgedeckt und gezeigt habe, was man in Zukunft anders machen müsse. Welzel: „Viele haben bereits die richtigen Rückschlüsse gezogen und ihre Produkte und Dienstleistungen weiter digitalisiert."

Auch Hatzipantelis sieht die Pandemie als klaren Beschleuniger der Digitalisierung. Allerdings seien auch Versäumnisse in der Vergangenheit aufgedeckt worden, allen voran die in etlichen Regionen noch mangelhafte Versorgung mit schnellem Internet, wodurch zum Beispiel manche Mitarbeiter keine Chance hatten, ins Homeoffice zu wechseln. Der Bitkom-Sprecher: „Hier muss dringend nachgebessert werden.“

Dem Fußball bescherte Corona harte Einschneidungen und große wirtschaftliche Verluste, die laut Jäger durch die digitalen Angebote der Eintracht wenigstens etwas aufgefangen werden konnten.

Eintracht Frankfurt als digitalster Bundesligist

Eintracht Frankfurt hat sich das Ziel gesetzt, mittelfristig der digitalste Bundesligist zu werden, und sieht die Digitalisierung als Schlüssel für zukünftiges wirtschaftliches Wachstum des Klubs.

Dennoch steht für Timm Jäger fest: „Digitale Geschäftsfelder können nur eine Ergänzung sein zum Kerngeschäft eines Fußballvereins, dem klassischen Angebot eines guten Fußballspiels.“