Berlin/München. Viele Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) in Deutschland sind von teuren Umbrüchen betroffen: Industrie 4.0 und Smartfactory, E-Auto und autonomes Fahren, all das macht massive Investitionen nötig. Bedenklich also, dass eine wichtige Geldquelle für Investitionen schwächelt – der Gewinn.
„Von jedem erlösten Euro bleibt deutlich weniger in der Kasse der Unternehmen“, erklärt Michael Stahl, Chefvolkswirt beim Arbeitgeberverband Gesamtmetall. „2018 betrug die Umsatzrendite nach Steuern 3,9 Prozent – 2017 waren es noch 4,6 Prozent.“
Heißt: Von je 100 Euro Geschäft bleiben am Ende nur 3,90 Euro – für die Anteilseigner, für Investitionen und für Rücklagen. Die Daten ergeben sich aus einer repräsentativen Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo.
Dazu muss man wissen, dass die 3,9 Prozent ein gewichtetes Ergebnis sind: Die Erträge eines Weltkonzerns fließen da also stärker ein als die eines Mittelständlers. Wenn jeder Betrieb einfach gleich viel zählt, liegt die Durchschnittsrendite nur bei 3,4 Prozent.
Etwas mehr Unternehmen in den roten Zahlen
Zudem ist die Streuung breiter geworden: „Der Anteil der Unternehmen, die Verlust machen oder noch gerade so eine ,schwarze Null’ schaffen, ist etwas gestiegen“, sagt Stahl. „Insgesamt zeigt sich ein Trend zu mehr durchschnittlichen Renditen.“
Und 2019? Da sieht es nicht besser aus. Die Beurteilung der Ertragslage durch die Unternehmen ist jedenfalls deutlich zurückhaltender geworden.
„Gerade im Automobil- und im sonstigen Fahrzeugbau sind viele Unternehmen besorgt über die Entwicklung der Geschäfte“, so Stahl. „Aber auch der Maschinenbau und die Elektro-Industrie haben eine deutlich negative Einschätzung abgegeben.“