Hamburg/Berlin. Urlaubsboom! Im vergangenen Jahr verreisten so viele Bundesbürger wie nie zuvor. Das ist jedenfalls das Ergebnis der 35. Tourismusanalyse der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen. Sie stellt fest: „Ein Ende der Reiselust ist dabei nicht in Sicht.“

Fast zwei Drittel der Bevölkerung machten laut Studie im Vorjahr Urlaub – als solcher gilt eine Reise von mindestens fünf Tagen Dauer. Die meisten waren aber länger weg, die durchschnittliche Reise dauerte 12,7 Tage.

„Eine florierende Wirtschaft und geringe Arbeitslosigkeit waren die Hauptgründe für den Reiseboom“, sagt Professor Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung. Am stärksten zugenommen hat die Reiseintensität übrigens bei den 65- bis 74-Jährigen.

Jahr für Jahr mehr Flugpassagiere

Das beliebteste Reiseland ist Deutschland. Bei den Bundesländern liegt jetzt Mecklenburg-Vorpommern auf Platz eins.

Die große Reiselust bemerkt auch die Deutsche Flugsicherung. Die Behörde registrierte 2018 gut 3,34 Millionen kommerzielle Flüge im deutschen Luftraum. Das war ein Anstieg von 4,2 Prozent gegenüber 2017 – und mal wieder ein neuer Rekord.

Die Deutschen lieben das Reisen, auch wenn sie seit 2012 nicht mehr „Reiseweltmeister“ sind. Im Ranking der internationalen Tourismusorganisation UNWTO liegen wir hinter den USA und Spitzenreiter China.

Türkei und nordafrikanische Länder wieder im Trend

Bis Ende März gelten noch die Frühbucherrabatte der Reiseveranstalter. Von denen, die verreisen wollen, haben sich zwei Drittel schon für ein Ziel entschieden, einige Trends lassen sich also schon ablesen.

„Die meisten deutschen Urlauber verbringen ihre Sommerferien in den klassischen Zielen rund um das Mittelmeer“, heißt es beim Deutschen Reiseverband. Auch Länder, die zuletzt weniger für die Urlaubsplanung infrage kamen, geraten wieder in den Fokus. So hat beispielsweise die Türkei die Flaute der vergangenen Jahre überwunden. Außerdem liegen nordafrikanische Länder wieder im Trend – Ägypten, Tunesien, Marokko. Ein Indikator dafür, dass sich die Reisenden dort wieder sicherer fühlen. Und nach wie vor dauert der Boom bei den Hochsee- und bei den Flusskreuzfahrten an.

Übrigens: Jeden fünften Bundesbürger lässt das alles kalt – 17 Prozent gaben in der Tourismusanalyse an, 2019 gar nicht verreisen zu wollen.