München. Die ersten Maßnahmen in Sachen Fachkräftesicherung sind erfolgreich angelaufen. Dieses Fazit zog die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) jetzt ein halbes Jahr nach Einführung der Initiative „Fachkräftesicherung+“ (FKS+). Die Verbände hatten sie gemeinsam mit der Staatsregierung sowie der Regionaldirektion Bayern der Agentur für Arbeit im Herbst 2018 ins Leben gerufen.

Zentraler Baustein ist die „Taskforce FKS+“. Dabei handelt es sich um eine Serviceeinheit mit insgesamt zehn Ansprechpartnern. Diese stehen in jedem Regierungsbezirk den Betrieben als Berater zur Verfügung. Sie analysieren den konkreten Fachkräftebedarf des Unternehmens, entwickeln individuelle Handlungsstrategien, suchen und begleiten mögliche Kandidaten beim Weg ins Unternehmen. Zudem vernetzen sie die verschiedenen Beteiligten, etwa Arbeitsagenturen vor Ort, Wirtschaftsförderer auf kommunaler Ebene oder Weiterbildungskoordinatoren.

Mehr als 200 Unternehmen haben die Taskforce zur Fachkräftesicherung schon genutzt

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, zieht eine erste Bilanz: „Der Beratungsbedarf in den Betrieben zum Thema Fachkräftesicherung ist hoch.“ Mehr als 200 Unternehmen habe die Taskforce schon in den ersten Monaten konkret unterstützt, für mehr als 400 Beschäftigte Qualifizierungsmaßnahmen aufgesetzt. Gerade Letzteres ist ein entscheidendes Element der Fachkräftesicherung. Denn laut der aktuellen vbw-Studie „Arbeitslandschaft 2025“ wird es für die Betriebe nicht nur aufgrund des demografischen Wandels zunehmend schwieriger, geeignetes Personal zu finden: 350.000 Fachkräfte werden in Bayern fehlen.

Es steigt auch der „qualifikatorische Mismatch“ – das heißt, dass die Personen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, immer häufiger nicht über die Fähigkeiten verfügen, die die Firmen nachfragen. Etwa, weil sie sich bei Ausbildung oder Studium für Fachrichtungen entscheiden, die am konkreten Bedarf vorbeigehen.

So gehören zu den zahlreichen Maßnahmen von FKS+ auch Qualifizierungsprogramme, damit Fachkräfte neue Fertigkeiten erlernen und so neue Herausforderungen etwa der Digitalisierung in den Firmen meistern können.

Insgesamt wollen die Verbände bis zum Jahr 2023 mit ihren verschiedenen Einzelprojekten 250.000 zusätzliche Arbeitskräfte für die bayerische Wirtschaft generieren.

Weitere Infos:fks-plus.de