Berlin. Gegen halb vier Uhr morgens war es geschafft: Nach knapp 13-stündigen Verhandlungen einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf einen neuen Tarifvertrag für die Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitende Industrie. Rückwirkend zum 1. Januar 2017 steigen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 2,1 Prozent, am 1. April 2018 dann um weitere 2,1 Prozent.

Der Abschluss gilt bis 31. Oktober 2018 und hat eine Laufzeit von insgesamt 24 Monaten. Durch die zwei Nullmonate Ende 2016 und eine Verschiebung der zweiten Entgelterhöhung um weitere drei Monate sieht die in der vierten Verhandlungsrunde erzielte Einigung damit einen geringeren Entgeltanstieg vor als die vorangegangenen Tarifverträge.

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler Betriebe sei der Abschluss gerade noch vertretbar, befand Jürgen Peschel, Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands HPV. „Unser Ziel war es, den Unternehmen bessere Handlungsspielräume für Investitionen und gleichzeitig mehr Planungssicherheit zu verschaffen“, sagte er, „dies ist erreicht worden, auch wenn wir dafür an die Belastungsgrenze gehen mussten.“

Von einem „respektablen Ergebnis“ sprach Frank Werneke, Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi: „Mit den insgesamt 4,2 Prozent konnte eine echte Reallohnsteigerung durchgesetzt werden.“