Köln. Die deutsche Metall- und Elektro-Industrie muss härter kämpfen als früher, um im internationalen Wettbewerb vorne zu bleiben. Das zeigt eine neue Studie über wichtige Standortfaktoren, in der Deutschland mit zwölf starken Konkurrenten aus drei Erdteilen verglichen wird.

Die Analyse zeigt, dass die heimische Industrie „sich häufig mit schwierigeren Bedingungen konfrontiert sieht, als sie im Ausland gelten“ – so die Kölner Beratungsfirma IW Consult, die die Studie für den Arbeitgeberverband Gesamtmetall erstellt hat. „Zudem verschlechterten sich die Bedingungen in einigen Bereichen im Vergleich zu wichtigen Wettbewerbsländern.“

Extrem hohe Arbeitskosten, sehr teurer Industriestrom

Die Betriebe hierzulande müssen die mit Abstand höchsten Arbeitskosten schultern – schon 2017 waren das laut Studie 43,42 Euro je Stunde (Lohnnebenkosten wie etwa die betrieblichen Sozialbeiträge inklusive). Die im Schnitt höhere Produktivität der deutschen Mitarbeiter kann diesen Nachteil nicht ganz wettmachen.

Die Kosten für Industriestrom sind bei uns fast ein Viertel höher als im Schnitt der anderen Staaten. Bei den Unternehmensteuern gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Sätzen – logische Folge: „Die Umsatzrenditen nach Steuern fallen in der deutschen M+E-Industrie vergleichsweise niedrig aus.“

Dieser kritische Blick auf den Standort wird durch eine Befragung von 220 Firmen abgerundet. Den „größten Wettbewerbsdruck“ sehen die Unternehmen eindeutig bei den Arbeitskosten – aber: „Die Zufriedenheit mit den Wettbewerbsfaktoren in Deutschland ist insgesamt gering“, heißt es mahnend, „nur die Flexibilität der Arbeitszeit wird von den Unternehmen häufiger positiv als negativ beurteilt.“

Die komplette Studie steht bei Gesamtmetall zum kostenlosen Download bereit.