Berlin. Die Metall- und Elektro-Industrie (M+E) bezeichnet sich als das „Herz der Wirtschaft“. Ist sie tatsächlich so wichtig für unseren Wohlstand? Aber hallo – und die Gründe dafür zeigt der aktuelle „Strukturbericht“ für den Arbeitgeberverband Gesamtmetall nun detailliert auf.
Zum einen ist da die reine Wucht der Zahlen. Die extrem exportstarke Branche sorgt für ein Viertel (25,7 Prozent) der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Die Betriebe und Mitarbeiter steuern mehr als ein Viertel (28,4 Prozent) zu den Sozialbeiträgen bei, ein Fünftel (19,8 Prozent) zum deutschen Steueraufkommen. Diese enorme „fiskalische Bedeutung der M+E-Wirtschaft“ hat die Kölner Beratungsfirma IW Consult ausgerechnet.
Dabei wurde die Perspektive ganz bewusst breit gewählt. So ist in der „M+E-Wirtschaft“ aus statistischen Gründen auch die Stahlerzeugung dabei. Und es wurden nicht etwa nur Autohersteller, Maschinenbauer und Co. direkt betrachtet, sondern auch deren Lieferanten aus den Vorleistungsbranchen. Das Geld wiederum, das die Beschäftigten all dieser Betriebe dank der im Schnitt sehr guten Bezahlung für Waren und Dienstleistungen ausgeben können, schafft Nachfrage in weiteren Branchen – auch das fließt als „induzierter Effekt“ mit ein.
Zu dieser fiskalischen Bedeutung kommt die breite regionale Verteilung der Unternehmen. Anders als andere Branchen konzentriert sich M+E gerade nicht nur in wenigen Ballungsräumen.
Und die Daten zeigen auch: „Je höher die regionale M+E-Industriedichte, desto geringer tendenziell die Arbeitslosenquote“ – und desto höher das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner. „Die M+E-Industrie ist also Heimat und Anker des Gemeinwesens“, betont Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander, „sie bietet Arbeit und über die Steuereinnahmen auch Infrastruktur in der Region.“ Die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie sei deshalb „unverzichtbar für die Finanzierung des Sozialstaats und die Stärkung des ländlichen Raums“.
Den kompletten Strukturbericht gibt es hier zum kostenlosen PDF-Download: gesamtmetall.de