Es ist ein durchaus ambitioniertes Ziel: Bis 2030 will der Nürnberger Autozulieferer Leoni den CO2-Footprint seiner verschiedenen Produkte um die Hälfte reduzieren. „Für Leoni ist Nachhaltigkeit nicht nur eine moralische Verpflichtung. Sie ist einer der zentralen Treiber für Innovation und Fortschritt“, betont Markus Thoma, Chef der Autokabeldivision ACS von Leoni.

Neues Design und mehr Leichtbau

Eine der großen Stellschrauben für mehr Nachhaltigkeit in der Herstellung von Fahrzeugkabeln und Bordnetzen ist der verstärkte Einsatz von regenerativen Energien entlang der gesamten Wertschöpfungs- und Lieferkette. Aber es geht nicht nur um die Produktion, sondern auch um Produkte: Leoni will mit intelligentem Design, innovativem Leichtbau und dem Einsatz neuer Materialien zum schonenderen Umgang mit Natur und Ressourcen beitragen.

Eine Neuentwicklung von Leoni sind zum Beispiel Hochvoltleitungen zum Laden von Elektrofahrzeugen, die im Inneren mit einer Flüssigkeit gekühlt werden. Das ist von Vorteil, da zu hohe Temperaturen im Ladekabel den Stromdurchfluss verlangsamen. Das hat dann entweder ein viel dickeres Kabel oder deutlich längere Ladezeiten zur Folge. Mit integrierter Kühlung lassen sich bei gleicher Leistung das Gewicht um 75 Prozent und der Durchmesser eines Ladekabels um 30 Prozent reduzieren.

Aber auch die Materialentwickler von Leoni liefern Innovationen. Kabel lassen sich heute dank neuer Kunststoffrezepturen mit ultradünnen Verkleidungen genauso gut wie bislang isolieren. Auch das spart Platz und Gewicht.

Gleiches gilt, wenn Kupfer im Kabel ersetzt wird – zumindest da, wo es machbar ist: etwa durch Legierungen von Kupfer und Silber oder Kupfer und Zinn. Fasst man dann noch einzelne Kabelstränge im Auto in Multifunktionskabel zusammen, sind noch mehr Einsparungen drin.

Nachwachsende Rohstoffe statt Erdöl

Weitere Möglichkeiten zum Einsparen von CO2 bieten auch biobasierte Werkstoffe, die Leoni entwickelt hat. Sie lassen sich nicht nur gut recyceln, sondern werden auf Basis nachhaltiger oder nachwachsender Rohstoffe produziert – und nicht mithilfe von Erdöl.

Für Leoni sind all diese Innovationen erste wichtige Schritte, um die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu erreichen. „Wir warten nicht. Wir handeln“, sagt Walter Glück, CTO der Leoni-Bordnetzdivision WSD. „Es ist unser Anspruch, einen aktiven Beitrag zur grünen Mobilität von morgen zu leisten.“

Michael Stark
aktiv-Redakteur

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.

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