Verlässliche Desinfektionsgeräte

Einsatzkräfte tragen meist Atemschutzgeräte, die wiederverwendet werden. Etwa an den Corona-Testzentren. Aber wohin damit am Ende einer Schicht?

Am besten ab damit in spezielle Desinfektionsgeräte! Zum Beispiel das Hightech-Modell „TopClean M“ von Meiko in Offenburg. Ein unabhängiges Prüflabor bescheinigte ihm eine besondere Wirksamkeit gegen Coronaviren: Das Gerät ist in der Lage, Schutzausrüstung in einem geschlossenen Prozess so aufzubereiten, dass sie bedenkenlos wiederverwendet werden kann. Sogar dann, wenn sie zuvor von Infizierten oder Erkrankten benutzt wurde.

So werden auch diejenigen geschützt, die sich sonst per Hand um die Desinfektion kümmern müssten: „Durch die maschinelle Aufbereitung wird der Kontakt zwischen potenziell kontaminierten Atemschutzmasken und Atemschutz-Gerätewarten auf ein Minimum reduziert“, sagt der technische Leiter der Meiko-Gruppe, Thomas Peukert.

Meiko ist Spezialist für gewerbliche Spültechnik, Reinigungs- und Desinfektionssysteme: Der Maschinenbauer hat seit mehr als 90 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet. Und vermittelt wichtiges Know-how, etwa in Sachen Desinfektionstechnik, in der Meiko-Academy: Da gibt’s Schulungen für Feuerwehren, Kliniken und Katastrophenschutz-Einrichtungen.

Effiziente Sprühgeräte

Das sieht man oft im Fernsehen: Einsatzkräfte mit Behältern auf dem Rücken und Sprühlanzen in der Hand spritzen Desinfektionsmittel etwa auf öffentliche Plätze. Solche Geräte werden in Sindelfingen hergestellt: bei der Solo Kleinmotoren GmbH. „Wir kommen ursprünglich aus dem Bereich Pflanzenschutz“, erklärt der kaufmännische Leiter und Prokurist Sascha Luft im Gespräch mit aktiv. Schon seit einigen Jahren baut Solo auch Geräte zur Desinfektion. Die sind jetzt gefragt wie nie.

Trotzdem musste der Mittelständler, der 120 Mitarbeiter hat, Kurzarbeit anmelden! „Das Geschäft mit unseren Geräten für den Pflanzenschutz ist massiv eingebrochen“, erklärt Luft. Das Unternehmen macht rund 85 Prozent seines Umsatzes im Ausland. In Ghana etwa werden die Sprühgeräte auf Kakao-Plantagen eingesetzt. „Es macht uns zu schaffen, dass weltweit kaum Handel stattfindet“, erklärt Prokurist Luft.

Kunden aus aller Welt schicken Bilder und Videos in die Firmenzentrale, die Solo-Geräte im Einsatz zeigen. Das Unternehmen sammelt sie auf seiner Homepage: Da werden im Libanon Aktenarchive besprüht, in Peru Straßen und in Thailand U-Bahnen. Luft freut sich: „Es macht uns stolz, dass unsere Geräte so wichtige Dienste leisten!“

Schnelle Coronatests

Innovation ist bei Bosch Alltagsgeschäft: Der Konzern aus Stuttgart, aktuell größter Patentanmelder Deutschlands, hat in nur sechs Wochen einen neuen Corona-Schnelltest entwickelt, der schon im Einsatz ist.

Mit einem Tupfer wird ein Abstrich aus dem Mund des Patienten genommen. Und dann mit einer Spezialkartusche in das spezielle Analysegerät eingeführt. Das Ergebnis steht nach zweieinhalb Stunden fest. „Im Kampf gegen das Coronavirus ist Zeit einer der entscheidenden Faktoren“, sagt der oberste Bosch-Chef Volkmar Denner.

Die Nachfrage ist riesig. Bosch will in diesem Jahr insgesamt mehr als eine Million Schnelltests produzieren, im nächsten Jahr sollen es drei Millionen sein. Und: Ein noch schnellerer Test ist auch schon in Arbeit.

Sichere Schutzmasken

Viele Unternehmen produzieren jetzt Atemschutzmasken, zum Beispiel Bosch (Foto) und Mahle aus Stuttgart.

Mahle hat sich dafür mit dem Wäschehersteller Triumph zusammengetan. Mit Filtertechnik hat der Autozulieferer viel Erfahrung. Jörg Stratmann, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung: „Gemeinsam mit Triumph haben wir innerhalb kürzester Zeit die Machbarkeit geprüft, Prototypen gefertigt, die Lieferkette und den Produktionsprozess aufgesetzt.“ Geliefert werden rund 1,5 Millionen Stück pro Monat an behördliche Stellen.

Bosch hat eine vollautomatische Fertigungslinie für Masken konstruiert und den Bauplan anderen Firmen kostenlos zur Verfügung gestellt.

Unverzichtbare Teile für die Beatmung

Ein Beatmungsgerät ist eine hochkomplexe Maschine aus vielen Einzelteilen. Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie Baden-Württembergs liefern dafür Schlüssel-Komponenten. Zum Beispiel ebm-papst. Der Ventilatoren- und Motorenspezialist mit Hauptsitz in Mulfingen fertigt für Beatmungsgeräte etwa Motoren, außerdem die Motor-Ansteuerung mit der zugehörigen Elektronik sowie Radialgebläse.

Bereits Anfang April verzeichnete ebm-papst etwa 15-mal so viele Produktanfragen wie in der Zeit vor Corona.

Stefan Brandl, der Vorsitzende der Geschäftsführung in der Unternehmensgruppe, betont: „Wir sehen es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, der erhöhten Nachfrage im Medizintechnikbereich gerecht zu werden, und tun alles in unserer Macht stehende, um die Produktionskapazitäten entsprechend anzupassen.“

Auch andere Firmen aus dem Südwesten liefern Teile für Beatmungsgeräte – etwa der Mittelständler Dunkermotoren aus Bonndorf.

Ampeln für Ladenlokale

Wichtig ist jetzt, dass Geschäfte nicht zu voll werden. Je 20 Quadratmeter höchstens ein Kunde, so lautet die Vorschrift. Dafür hat das Unternehmen Werma Signaltechnik aus Rietheim-Weilheim eine schlaue Lösung etwa für Supermärkte, Apotheken, Tankstellen, aber auch Arztpraxen vorgestellt: eine Ampel, die am Eingang platziert werden kann!

Die Signalsäule ist funkgesteuert – per Fernbedienung können die Mitarbeiter im Laden sie einfach auf Rot oder Grün schalten. Zur Signalampel gehört auch eine Beschriftungstafel, die eindeutig erklärt, was genau die Farben bedeuten – zum Beispiel Rot: „Bitte warten!“

Das „SignalSET“ kann auch noch mit einer Sprachausgabe erweitert werden. Dann lassen sich Nachrichten für die Kunden aufspielen und per Knopfdruck wiedergeben.

Der Mittelständler Werma produziert neben diesen Ampeln hauptsächlich Signalsäulen, Hupen und Sirenen für die Industrie und auch ausgeklügelte Systeme zur Prozessoptimierung.