Hilfe für die Menschen in der Ukraine – für viele Kolleginnen und Kollegen des Wälzlagerherstellers SKF in Schweinfurt ist das selbstverständlich. Schon seit Anfang des russischen Angriffskriegs engagiert sich der Standort vor allem für die Stadt Lutsk im Nordwesten des Landes. Dort unterhält SKF ein Produktionswerk, mit dem der Standort enge Verbindungen hat.
Die jüngste Hilfsaktion: Das Werk spendete der Stadt Lutsk ein Löschfahrzeug mit Vollausstattung, das bisher der Werkfeuerwehr diente und nun durch ein neues ersetzt wurde. Anstatt es auf dem Gebrauchtmarkt zu verkaufen, setzte sich Finanz-Geschäftsführer Thomas Burkhardt dafür ein, „dass das Fahrzeug dort zum Einsatz kommt, wo es am dringendsten gebraucht wird: in der Ukraine“. So ließ Burkhardt, der auch für die Werkfeuerwehr zuständig ist, beim ukrainischen SKF-Werkchef anfragen, ob die Stadt Lutsk Bedarf hat – und der war da! Denn für Löschfahrzeuge westeuropäischer Bauart kommt man schnell an Ersatzteile – im Gegensatz zu Ersatzteilen für russische Modelle, die üblicherweise in der Ukraine genutzt werden.
An der polnischen Grenze wird der Wagen übergeben
Ein Fahrzeug zu überführen ist jedoch gar nicht so einfach: Vollmachten, Urkunden, Ladelisten – all das musste SKF für die Grenzpassage von Polen in die Ukraine vorbereiten. Dabei unterstützte das erfahrene Außenhandels-Team aus dem Schweinfurter SKF-Logistikcenter. Zudem benötigten die SKF-Kollegen aus der Ukraine besondere Genehmigungen, damit sie über die ukrainisch-polnische Grenze reisen und das Fahrzeug in Empfang nehmen durften. Denn nur bis dorthin konnten die vier Werkfeuerwehrleute aus Schweinfurt das Fahrzeug bringen. Sie wiesen ihre Kollegen noch in den Gebrauch des Fahrzeugs ein, dann ging es mit einem Mannschaftswagen wieder zurück.
Seit Anfang Juli wird das Fahrzeug nun in der Feuerwehrflotte in Lutsk genutzt. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass SKF-Mitarbeitende aus Schweinfurt die Menschen in der Ukraine unterstützen. Seit Kriegsbeginn wurden bereits über 350.000 Euro in humanitäre Hilfsmittel gesteckt, regelmäßig gehen Sachspenden Richtung Osten. „Daran halten wir fest“, betont Burkhardt. Denn an die bedrückende Situation wolle man sich nicht gewöhnen.
Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.
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