Bietigheim-Bissingen. Von außen sieht sie wie gewohnt aus. Aber innen steckt ein technisches Wunder: Diese Ampel in der Wörthstraße in Bietigheim-Bissingen ist laut Hersteller Siemens die sparsamste der Welt.

Ihr Stromverbrauch liegt bei nur ein bis zwei Watt. Andere Ampeln verbrauchen bis zu 60 Watt. Entsprechend feierlich wurde dieses Exemplar jetzt in Betrieb genommen.

Mit dabei: Oberbürgermeister Jürgen Kessing und Stefan Eckert, Leiter der Siemens-Division Mobility in Süddeutschland. Die neue Ein-Watt-Technologie des Industrie-Konzerns sei „ein Paukenschlag für die Verkehrstechnik“, so Eckert stolz.

Denn der Nutzen für Städte und Umwelt ist riesig. Eine Großstadt wie Berlin könne damit rund eine halbe Million Euro Energiekosten und 2.000 Tonnen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid jährlich einsparen, rechnet Eckert vor – auch wenn sie bereits heute schon Ampeln mit sparsamer Zwölf-Watt-LED-Technologie statt der herkömmlichen Glühlampen habe.

In Deutschland gibt es 60.000 Ampel-Kreuzungen

Insgesamt stehen in Bietigheim-Bissingen schon drei dieser Sparwunder-Ampeln. Ihr Geheimrezept heißt Digitalisierung: Sie nutzen digitale „LED-Treibermodule“. Dadurch wird auf Lastwiderstände und Schaltelemente in den Signalgebern verzichtet, die bislang einen Großteil der Energie verbrauchten.

Und noch einen weiteren Vorteil haben die neuen Ampeln: Sie überwachen laufend per Fotosensor, ob die Leuchtdioden noch in Ordnung sind. Dadurch haben die Kommunen deutlich weniger Wartungsaufwand.

Siemens sieht für die neue Technologie einen großen Markt. Immerhin gebe es allein in ganz Deutschland etwa 60.000 Kreuzungen mit Ampeln.