Krieg in Europa, Wirtschaftskrise, Polarisierung der Gesellschaft, Umweltverschmutzung, Klimawandel: Die Liste der Themen, die jungen Menschen Angst machen, ist lang. Umso bemerkenswerter ist ein weiteres Ergebnis der aktuellen Shell-Jugendstudie. Die Altersgruppe der 12- bis 25-Jährigen blickt durchaus optimistisch in die Zukunft.
Dieses Ergebnis der Studie, die alle fünf Jahre erscheint, überrascht auch die Autoren. Die Jugendlichen seien sogar zuversichtlicher als bei der letzten Erhebung 2019. Und dazwischen lag ja auch noch die einschneidende Coronapandemie. Diese Zeit habe zwar Spuren bei den Jugendlichen hinterlassen – aber eben nicht nur negative. Tatsächlich habe diese Generation ein hohes Zutrauen in die Problemlösungsfähigkeit der Gesellschaft. Die Zustimmung zu staatlichen Institutionen und zur Demokratie sei gegenüber 2019 leicht gestiegen.
Freilich ist es bedenklich, dass sich mehr – vor allem männliche – junge Menschen politisch weit rechts verorten, gar keine Frage. Doch dieses Problem besteht in der gesamten Gesellschaft und ist kein Jugendphänomen.
Unterm Strich zeigt die renommierte Studie, die langfristigen Trends nachspürt: Diese Jugend kann die Zukunft gewinnen. Sie ist ausgestattet mit Pragmatismus und Weltoffenheit. Das ist nicht zuletzt auch eine gute Nachricht für unseren Industriestandort, der die Fachkräfte für morgen sucht.
Thomas Goldau schreibt bei aktiv vor allem über Wirtschafts- und Politikthemen. Nach dem Politikstudium an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und einem Zeitungsvolontariat beim „Offenburger Tageblatt“ hat er bei Tageszeitungen und einem Wirtschaftsmagazin über den Politikbetrieb in Bonn, Berlin und Brüssel berichtet. Privat zieht es den Familienvater regelmäßig mit dem Wohnmobil in die Ferne.
Alle Beiträge des Autors