Ludwigshafen. Warum löschen Tintenkiller nur blaue Tinte? Helfen Düfte beim Lernen? Kann man Algen als Ölquelle nutzen?

Der Forschernachwuchs in Rheinland-Pfalz ist kreativ – das hat er beim 52. Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ in Ludwigshafen bewiesen. Im Chemie-Konzern BASF präsentierten 58 Jugendliche 40 Projekte.

In sieben Kategorien (darunter Chemie, Biologie und Technik) kürte die Jury jetzt die Gewinner: Platz eins in Chemie ging an Hien Le (19) vom Gymnasium an der Stadtmauer in Bad Kreuznach. Sie befasste sich mit der Selbstfaltung bei sogenannten intelligenten Hydro-Gelen – und hofft damit im Mai auf den Bundessieg in Erlangen.

Die Moleküle falten und entfalten sich unter UV-Licht

„Selbstfaltung lässt sich in der Natur häufig beobachten“, erklärt Le. Tannenzapfen etwa schließen bei Nässe ihre Schuppen. Hydro-Gele sind dreidimensionale Polymernetzwerke, die ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Wasser speichern. Auf Einflüsse wie Wärme, UV-Licht oder Magnetfelder reagieren auch sie, indem sie sich falten und entfalten.

Mit eigenen Versuchsreihen untersuchte Hien Le, wann und wie sich Hydro-Gele falten und wie dabei deren optimale Zusammensetzung aussieht. Warum das Ganze? Die Molekülbausteine könnten eines Tages zur künstlichen Herstellung von Gewebe genutzt werden, unter anderem als Sensoren oder künstliche Muskeln.

„Jugend forscht“ findet jährlich bundesweit statt. 2017 meldeten sich allein 1.367 junge Leute aus Rheinland-Pfalz an; seit 1966 haben schon 36.714 Schüler ihre Projekte präsentiert.