Berlin. Es gibt ein Rezept dafür, wie ein hilfsbedürftiger oder bettlägeriger Patient wieder für Familie und Beruf fit werden kann. Es hat vier Buchstaben: Reha – kurz für: Rehabilitation. Sie ist gefragt wie nie.
Kostenträger Nummer eins ist in unserem Sozialstaat die gesetzliche Rentenversicherung. Sie zahlt immer dann, wenn der Patient noch eine Chance hat, wieder in ein normales Arbeitsleben zurückzukehren.
Die Zahl der von der Rentenkasse bewilligten medizinischen Rehas und Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben ist seit Anfang der 1990er um fast 300.000 pro Jahr gestiegen, auf 1,2 Millionen Fälle 2017. Die Ausgaben haben sich nahezu verdoppelt, auch inflationsbereinigt bleibt da ein deutlicher Anstieg.
Ob stationär oder ambulant: Die Reha bringt wirklich etwas
Eine stationäre Reha dauert in der Regel drei Wochen. Man kann eine Reha aber auch ambulant machen, an bis zu 20 Behandlungstagen. Wer vom Arzt so eine Maßnahme verordnet bekommt, fragt sich vielleicht: Bringt das überhaupt was?! Aber keine Sorge – die Wirkung ist bewiesen. Und die Reha insgesamt kann die Gesundheitsausgaben einer Volkswirtschaft sogar senken.
Das belegte jetzt eine Studie im Auftrag der Krankenkasse AOK und der Rentenversicherung Baden-Württemberg. Demnach haben Menschen mit chronischen Rückenbeschwerden in den ersten beiden Jahren nach einer Reha durchschnittlich 14 Krankheitstage weniger aufzuweisen als Leidensgenossen, die keine Reha-Maßnahme durchlaufen. Eine Kosten-Nutzen-Rechnung zeigt auf, dass sich Reha unter dem Strich lohnt. An sich ja klar, dass gute Reha positive Ergebnisse haben kann – „dass sich dieser Effekt aber so nachhaltig auf das Gesundheitssystem auswirkt, hat uns alle überrascht“, so Studienautor Professor Gert Krischak von der Uni Ulm.