Leuna. Trotz schönen Wetters war die erste Runde der Tarifverhandlungen in der Nordostchemie Ende Juni ein Schlag ins Wasser. Die Forderungen der Chemie-Gewerkschaft IG BCE (6 Prozent mehr Lohn, höhere Ausbildungsvergütung sowie ein nahezu verdoppeltes Urlaubsgeld) seien „schlichtweg nicht umsetzbar“, sagte Thomas Naujoks, Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands Nordostchemie.
Die Mitglieder des Verbands seien überwiegend kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern. „Solche Forderungen würden diese Firmen nicht überleben“, so Naujoks, „die steigenden Preise können wir nicht einfach an die Kunden weitergeben.“ Vor diesem Hintergrund berge die Forderung „unkalkulierbare Risiken“.
Sonderzahlung als Möglichkeit angeregt
„Die Sonderkonjunktur ist vorüber. 2018 ist mit angezogener Handbremse gestartet“, so Naujoks. Die Handelskonflikte mit den USA und der Brexit belasteten die Stimmung erheblich. Tariferhöhungen müssten langfristig tragbar sein: „Eine Sonderzahlung wäre daher der richtige Weg, die Arbeitnehmer am Erfolg zu beteiligen, um Wettbewerbsfähigkeit und gut bezahlte Arbeitsplätze in der Region zu sichern.“
Die Tarifgespräche gehen ab September auf Bundesebene weiter.
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