München. Es sieht gut aus, ist praktisch, schlicht und noch dazu leicht zu bedienen: Das sind die Merkmale von gutem Design. Auf solche schicken Objekte trifft man nicht nur in hippen Läden und im Möbelhaus. Auch Bayerns Industrie hat jede Menge davon zu bieten.

Heimische Unternehmen bestehen auch auf internationaler Bühne. Sie setzen Trends und räumen in Design-Wettbewerben regelmäßig Preise ab – wie im jetzt vergebenen Red Dot Award", etwa in den Kategorien Industrie, Werkzeuge, Maschinen, Automation oder Fahrzeuge. Ob im Haushalt, auf der Straße oder im OP im Krankenhaus: Die Entwickler achten darauf, dass neue Technik nicht nur immer ein Stückchen schlauer, sondern auch ansprechend gestaltet und selbsterklärend ist – sodass sie jeder schnell einsetzen kann. 

Eine andere Farbe als schnödes Grau

Das heißt bei Elektronik und Maschinen: kein Kabelsalat, kein Schnickschnack, dafür aufgeräumte Konstruktionen, glatte Oberflächen und mal eine andere Farbe als ein schnödes Grau. So kann auch ein Röntgengerät oder ein Industrie-PC gut aussehen.

Einige Gewinner wurden sogar bei mehreren Designwettbewerben ausgezeichnet, aktiv hat sich mal unter ihnen umgesehen.

Umweltfreundlich Bus fahren

Die Niederflur-Busreihe „Lion’s City“ des Münchner Unternehmens MAN Truck & Bus gibt es in vier Versionen, als Diesel, mit einem neu entwickelten Gasmotor, als Hybrid oder mit reinem E-Antrieb. Neue Materialien und Fertigungsverfahren machen den Bus leichter, robuster und erhöhen den Komfort.

 

Patienten mobil röntgen

Leicht und kompakt ist das mobile Röntgengerät „Mobilett Elara Max“ von Siemens Healthineers, hier mit freundlicher Giraffe für die Kinderstation. Damit sich die Keime beim Einsatz in verschiedenen Räumen nicht verbreiten, ist das Gerät mit einer antimikrobiellen Oberfläche ausgestattet.

 

Daten schnell zusammenbringen

Siemens erweitert sein Produktportfolio der Simatic Industrie-PCs um den Simatic IPC127E. Der neuentwickelte Industrie-PC eignet sich beispielsweise für den Einsatz als Gateway und ermöglicht, Daten direkt im Fertigungsumfeld zu managen. / Siemens has expanded its product portfolio of Simatic industrial PCs to include the Simatic IPC127E. The newly developed industrial PC is suitable, for example, for use as a gateway and enables data to be managed directly in the production environment.

Die Vernetzung bestehender Anlagen ist nicht leicht, Maschinen sprechen oft verschiedene „Sprachen“. Das Steuersystem „SIMATIC IPC127E“ von Siemens in Nürnberg übersetzt die Daten. Einsatzgebiete sind Maschinenbau, Verkehrstechnik oder Energieübertragung.

 

Im Topf gleich würzen

Im Aroma-Ei von Rösle in Marktoberdorf können Kräuter und Gewürze wie Lorbeerblätter, Sternanis oder Wacholderbeeren kompakt im Kochtopf mitgekocht und nach der Garzeit mit einem Griff entfernt werden. Dank Luftpolster schwimmt der Siebkorb an der Oberfläche.

 

Am Steuer besser sitzen

Der nachrüstbare Fahrersitz von Grammer in Amberg besitzt ein ausgeklügeltes Federungssystem sowie eine flexible Sitz- und Höheneinstellung. Auch der Gurt lässt sich individuell einrichten. Die Kopfstütze ist in die Lehne integriert.

 

Die Wohnung bequemer saugen

Der kabellose Handstaubsauger „Flexxo“ der Robert Bosch Hausgeräte GmbH kann frei im Raum abgestellt werden und ist schnell zur Hand. Er ist kompakt, und saugt durch seinen starken Luftstrom auch mal schnell Hundehaare weg – selbst bei vollem Staubbehälter.

 

Roboter leichter programmieren

Siemens erweitert sein Produktportfolio der Simatic Industrie-PCs um den Simatic IPC127E. Der neuentwickelte Industrie-PC eignet sich beispielsweise für den Einsatz als Gateway und ermöglicht, Daten direkt im Fertigungsumfeld zu managen. / Siemens has expanded its product portfolio of Simatic industrial PCs to include the Simatic IPC127E. The newly developed industrial PC is suitable, for example, for use as a gateway and enables data to be managed directly in the production environment.

Der Leichtbauroboter „iisy“ von Kuka in Augsburg erledigt wechselnde Aufgaben schnell, kann heute zum Beispiel Touchscreens testen, morgen Akkus am Smartphone prüfen und macht die Elektronik-Industrie flexibel. 

Interview: "Neue Materialien sorgen für noch bessere Qualität"

Siemens erweitert sein Produktportfolio der Simatic Industrie-PCs um den Simatic IPC127E. Der neuentwickelte Industrie-PC eignet sich beispielsweise für den Einsatz als Gateway und ermöglicht, Daten direkt im Fertigungsumfeld zu managen. / Siemens has expanded its product portfolio of Simatic industrial PCs to include the Simatic IPC127E. The newly developed industrial PC is suitable, for example, for use as a gateway and enables data to be managed directly in the production environment.

Essen. Bei Designwettbewerben konkurriert jedes Jahr eine Fülle an innovativen Produkten. aktiv befragte dazu Professor Peter Zec, Initiator und CEO des Red Dot Design Awards.

Wieso zählt gutes Design auch in der Industrie?

Auch hier gilt: Wer sich beim Kauf zwischen zwei gleichwertigen Produkten entscheiden muss, wählt das mit dem besseren Design. Die Unternehmen haben das längst erkannt und investieren zunehmend in die Gestaltung ihrer Produkte. Es geht dabei nicht nur um Optik, sondern auch um technische Innovationen und Haptik, also wie sich etwas anfühlt beim Berühren.

Wie sieht eine gut gestaltete Maschine oder ein stylishes Werkzeug aus?

Funktion und Gebrauch stehen dabei an erster Stelle. Die Herausforderung der Designer ist, die Arbeitsabläufe durch perfektes Zusammenspiel von Form, Material und Technik effizienter zu gestalten. Etwa beim Entwurf einer robusten Baumaschine. Zudem müssen Sicherheit und Ergonomie stets gewährleistet sein.

Die Produkte werden immer individueller …

Das ist richtig. Heutzutage sind der Individualisierung kaum Grenzen gesetzt. Viele Unternehmen stellen ihre Produkte beispielsweise schon in unterschiedlichen Farben oder Größen her. Auch bei Industrierobotern und Maschinen ist es von großem Vorteil, wenn die Gestaltung es erlaubt, auf die unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnisse in den einzelnen Unternehmen einzugehen.

Werden sie auch umweltfreundlicher?

Ja, Designer und Hersteller legen großen Wert auf nachhaltige, wiederverwertbare Produkte. Das lässt sich beim Blick auf die diesjährigen Gewinner im Wettbewerb klar erkennen. Wir dürfen gespannt sein, mit welchen Lösungen sie drängenden globalen Herausforderungen künftig begegnen werden.

Welche Designtrends sehen Sie künftig?

Die Zukunft gehört autonom arbeitenden Maschinen und Robotern. Durch die zunehmende Digitalisierung wird ihre Vernetzung immer mehr an Bedeutung gewinnen. Mit der Verknappung von Ressourcen wird verstärkt auf innovative, nachhaltige Materialien zurückgegriffen werden, die Leistungssprünge in Sachen Qualität ermöglichen.

Awards für Spitzenideen

  • Der Red Dot wird vom Design-Zentrum Nordrhein-Westfalen vergeben, in diesem Jahr an rund 1.600 Ideen und Produkte.
  • Den German Design Award verleiht der Rat für Formgebung in Frankfurt am Main. Die Hälfte der 5.400 Einreichungen stammt aus dem Ausland.
  • Der if design award würdigt seit 70 Jahren Spitzenleistungen im Produktdesign. Historisch gesehen ging er aus der „Sonderschau formgerechter Industrieerzeugnisse“ in Hannover hervor.