Berlin. Kyrill, Xavier – und zuletzt Herwart: Stürme haben schlimme Auswirkungen. Nehmen die Schäden zu? Fragen an Olaf Burghoff, Leiter Sachstatistik beim Versicherungsverband GDV.
Wie groß waren 2017 bisher die Schäden in Deutschland?
2017 ist eher ein Durchschnittsjahr. Die Orkantiefs Xavier und Herwart wirbelten zwar im letzten Monat einiges durcheinander und forderten auch Menschenleben. Der materielle Schaden hielt sich aber noch in Grenzen: Im Fall Xavier waren es geschätzte 100 bis 200 Millionen Euro.
Kyrill war viel schlimmer.
Dieser Orkan Anfang 2007 ist, wenn man es so sagen darf, absoluter Rekordhalter. Er legte das ganze Land lahm, forderte hierzulande 13 Todesopfer und verursachte einen Schaden von 4,7 Milliarden Euro.
Nehmen die Gefahren zu?
Auf mittlere Sicht ja. Es gibt verstärkt auch im Frühjahr und Sommer Stürme, kombiniert mit Hagelschlag und Starkregen. Betroffen ist zunehmend der Süden.
Wir müssen also mit mehr Schäden rechnen?
Auf jeden Fall. Das liegt aber auch daran, dass es immer mehr Gebäude und Verkehrswege gibt.
Wie kann sich der Einzelne schützen?
Haus und Wohnung sturmfest machen. Also lose Dachziegel befestigen, Lichtschächte gegen eindringendes Wasser sichern, Markisen bei einem aufziehenden Unwetter einfahren. Viele unterschätzen das Risiko, auch versicherungstechnisch. Aktuell sind nur vier von zehn Gebäuden gegen Naturgewalten versichert.