Der Standort Deutschland ist ein Hochlohnland: 43,10 Euro kostete 2016 eine durchschnittliche Arbeitsstunde in der M+E-Industrie. Unsere wichtigsten europäischen Wettbewerber, vor allem in Osteuropa, können hingegen mit deutlich niedrigeren Arbeitskosten kalkulieren. Ein Produkt, das in Deutschland für 1.000 Euro gefertigt wird, kostet in Polen nur 760 Euro. Und inzwischen sind fast alle diese Länder konkurrenzfähig mit Deutschland, was Qualität, Produktivität und Qualifikation der Beschäftigten angeht.

Was heißt das nun für Deutschland? Wir müssen die hohen Arbeitskosten durch eine hohe Produktivität erwirtschaften. Doch bis heute ist die Produktivität unserer Branche noch nicht wieder auf dem Stand von vor der Wirtschaftskrise 2008/2009. Und: Während die Produktivität in der M+E-Industrie seit 2012 nur um 1 Prozent gestiegen ist, addieren sich die Tarifabschlüsse in dem Zeitraum auf rund 20 Prozent. Dies darf nicht vergessen werden, wenn in der laufenden Tarifrunde über den Spielraum für Lohnerhöhungen diskutiert wird. Denn es muss gelten: Nur das, was zusätzlich verdient wird, kann auch verteilt werden. Damit Deutschland 2018 hoffentlich wieder Fußball-, aber nicht Kostenweltmeister wird.