Köln. Von wegen, der Mittelstand hat die erste Runde der Digitalisierung verschlafen! Schon jedes vierte Unternehmen kann als einer der „Digital Leader“ gelten, die bei dem wichtigen Thema ganz vorn mitmischen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Fachhochschule Köln und des Beratungsunternehmens Mind Digital, Titel: „Digitale Dividende im Mittelstand“.
Die Befragung zeigt zudem – und dies ist genauso interessant –, dass es einen großen Zusammenhang zwischen Digitalisierungsgrad und Geschäftsergebnis gibt.
Digital Starters kommen nur auf ein Gewinn-Plus von 2 Prozent
Digital Leader setzen konsequent auf Digitalisierung – ob bei Produkten, Management, Logistik oder Fertigung. Für sie ist, schreiben die Autoren, die Digitalisierung „fester Bestandteil der Unternehmensstrategie“. Und die zahlt sich aus: Der Umsatz dieser Mittelständler ist in den letzten drei Jahren im Schnitt um fast 13 Prozent gestiegen. Die Gewinne legten sogar um nahezu 20 Prozent zu.
Ganz anders sieht es bei den Digital Starters aus, die das Thema bislang kaum auf der Agenda hatten. Diese Unternehmen kamen im Schnitt nur auf ein Umsatzwachstum von 3 Prozent; die Gewinne erhöhten sich um magere 2 Prozent. 30 Prozent der befragten Firmen gehören zu dieser Gruppe.
Die Betriebe, die im Mittelfeld rangieren, schneiden zwar besser ab, liegen aber deutlich hinter den Leadern zurück: Sie erzielten ein Gewinnplus von bis zu 7 Prozent.
Mehr Agilität, geringere Kosten
Die Gründe für die Digitalisierung sind vielfältig: Jedes dritte Unternehmen will so seine „Agilität“ steigern; jedes vierte möchte mit der Vernetzung die Kosten drücken. Und 19 Prozent versprechen sich in Vertrieb und Kundendienst mehr Kundennähe.
Der weitaus größte Teil der Firmen, 57 Prozent, sehen die gestiegene Profitabilität als Ergebnis der Optimierung von Geschäftsprozessen. Was ein bisschen erstaunt: Lediglich 15 Prozent der befragten Firmen sehen als Grund vor allem den Verkauf digitaler Produkte.