Iserlohn/Hagen. Die jungen Menschen in der Region für naturwissenschaftlich-technische Berufe begeistern und Talente fördern – mit diesen Zielen ging vor zehn Jahren das zdi-Netzwerk technik_mark für Hagen und den Märkischen Kreis an den Start. Es war von verschiedenen Partnern gegründet worden – von der Fachhochschule Südwestfalen bis zum Märkischen Arbeitgeberverband. Seit 2011 ist der Förderverein Technikförderung Südwestfalen der Träger des Netzwerks. Das zdi-Netzwerk – das 22. der landesweiten Gemeinschaftsoffensive „Zukunft durch Innovation“, kurz zdi.NRW – ist seitdem ordentlich gewachsen und hat viel(e) erreicht.
Rund 12.000 Schülerinnen und Schüler haben an den Kursen bislang teilgenommen. 46 verschiedene Projekte und Module rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT, wurden gemeinsam mit regionalen Unternehmen und Schulen umgesetzt. Das Angebot wurde dabei stetig erweitert. Vom einfachen Spielauto bis zur funktionsfähigen Drohne können Kinder und Jugendliche die unterschiedlichsten Objekte sägen, fräsen, bohren, löten, bauen und programmieren.
Verleihsystem für Schulen aufgebaut – attraktive Online-Angebote
„Gut angenommen wird das Verleihsystem“, sagt Tharsika Sivalingam, als Projektkoordinatorin seit gut sechs Jahren dabei. Schulklassen können sich Baukästen und Experimentierkoffer, 3-D-Drucker oder die humanoiden Roboter Beno und Siri in den Unterricht holen. Begehrt sind die Ferienkurse in den Unternehmen, bei denen die Teilnehmer, oft begleitet von Azubis, auch einen Blick in die Produktion werfen können.
Die fielen diesmal in den Osterferien Corona-bedingt flach. Tharsika Sivalingam machte gemeinsam mit Kollegin Maren Gottschling vom „Schwester-Netzwerk“ Ennepe-Ruhr aus der Not eine Tugend. Der Online-Kurs „Coding: Programmierung mit Scratch“ war schnell ausgebucht und das Feedback so gut, dass jetzt weitere Online-Formate, unter anderem in den Sommerferien, geplant sind. „Wir wollen Jugendliche an den 3-D-Druck heranführen“, erklären die Projektkoordinatorinnen.
Ausgestattet mit einem Rechner lernen die Teilnehmer die professionelle 3-D-Konstruktions-Software CAD kennen und konstruieren einen nützlichen Alltagsgegenstand. Ein Aufbaukurs zur Scratch-Programmierung und eine Einführung in die Videospielprogrammierung sind ebenfalls in Vorbereitung.
Geburtstagsfeier musste verschoben werden
Ideen gibt es also auch nach zehn Jahren noch viele. Ausgebremst wird das Engagement allenfalls durch das Corona-Virus. Eine Geburtstagsfeier musste verschoben werden. Der Startschuss für das Technikzentrum in Hagen, ähnlich wie das in Lüdenscheid als außerschulischer Lernort geplant, konnte noch nicht fallen.
Was in den kommenden Wochen in den Unternehmen und Schulen möglich ist? Das Projektteam plant in alle Richtungen. Und wenn es wieder richtig losgeht, ist auch das neue Fahrzeug startklar. Das soll zukünftig auch Schulen in den Randgebieten die Materialien aus dem Verleihsystem liefern – ein zusätzlicher Service der zdi-Netzwerke.
Eine starke Gemeinschaft
Landesinitiative: 2005 wurde „Zukunft durch Innovation.NRW“ (zdi) zur Förderung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses in Nordrhein-Westfalen gegründet. Es wird von mehreren Ministerien (Wissenschaft, Schule und Wirtschaft) unterstützt.
Europaweit führend: Mittlerweile gibt es 47 zdi-Netzwerke und mehr als 70 zdi-Schülerlabore. Dazu kommen weitere unterstützende Einrichtungen und außerschulische Lernorte.
In der Region: Im Verein Technikförderung Südwestfalen engagieren sich rund 90 Unternehmen und regionale Bildungspartner.
Informationen rund um die Technikförderung gibt es unter: talentevonmorgen.de