Möhnesee. Kein Benzin tropft auf den heißen Motor. Wasch- und Spülmaschine halten seit Jahren das Wasser. Und auch die Gartenbrause tröpfelt nicht. Dafür sorgen Dichtungen, die maschinell in oder auf einem Bauteil wie beispielsweise Verbindungskupplungen positioniert werden.

Die entsprechenden Montagemaschinen produziert die Ohrmann GmbH in Möhnesee. „Für die anspruchsvollen Anforderungen unserer Kunden entwickeln wir passgenaue Lösungen“, sagt die Geschäftsführerin Alrun Ohrmann.

So sind die Anlagen aus dem Sauerland in ganz Europa, aber auch den USA und selbst in China gefragt. Zu den Kunden gehören Anlagenbauer, die komplette Fertigungslinien herstellen, und die Medizintechnik, diverse Autohersteller und deren Zulieferer, die Elektro-Industrie und Armaturenhersteller. Ohrmann-Maschinen bestücken Kraftstoffleitungen und Armaturen mit Dichtungen und sorgen für dichte Gas- und Wasserleitungen in Gebäuden. In vielen Haushaltsgeräten stecken Bauteile, bei denen die Dichtungen von Automaten aus Möhnesee aufgezogen oder eingebaut werden. Die Dichtringmontage ist nicht so einfach, denn es gibt Dichtungen in den unterschiedlichsten Größen. Von einem Millimeter bis Kanaldeckelgröße.

Hinzu kommt, dass die Ringe in Abhängigkeit vom verwendeten Material und den klimatischen Bedingungen kleben, ihre Form verändern oder gar statisch aufgeladen sind.

Alrun Ohrmann betont, dass das Unternehmen das Spektrum des gesamten Sondermaschinenbaus abdeckt: „Auf unseren Automaten erfolgt nicht nur die Dichtungsmontage, sondern auch die Komplettmontage und Prüfung von Bauteilen, die nicht selten aus vielen Einzelteilen bestehen.“

Mit seinen 140 Beschäftigten – davon 7 Auszubildende – am Standort in Möhnesee befindet sich das Unternehmen auf Wachstumskurs. Erst 2015 wurden Hallen und Gebäude umfangreich erweitert.

So eine Spezial-Maschine kann durchaus eine Länge von 30 Metern haben

Ausreichend Platz ist unerlässlich, da ein Montage-Vollautomat durchaus eine Länge von 30 Metern haben kann. Eines haben umfangreiche Millionen-Projekte mit kleineren Aufträgen gemeinsam: Der Kunde erhält ein für seine Bedürfnisse konstruiertes, gefertigtes, montiertes und endabgenommenes Gerät, dem zehn hausinterne Programmierer die notwendige Intelligenz verleihen.

Seit nunmehr zwei Jahren gehört Alrun Ohrmann (33) zur Geschäftsführung des Unternehmens, das ihr Vater Cölestin (61) 1986 gründete. Mit dem dritten Geschäftsführer Hans-Jürgen Wehrmann arbeiten die beiden daran, das Unternehmen auf die Herausforderungen in der Automation vorzubereiten. Neue Techniken zu integrieren, verstehen sie als Chance. Die Jüngste im Bunde hat viel vor und gibt sich durchaus selbstbewusst. Alrun Ohrmann: „In unserem Segment sind wir aufgrund unseres Know-hows und unserer Kundennähe marktführend. Unsere Position werden wir weiter ausbauen.“