Sie haben einen winzigen Durchmesser, sind sehr dünn und sorgen für Durchblick: Kontaktlinsen bestehen aus speziellem Kunststoff (Polymeren). Damit der die strengen Hygiene-Standards für Medizinprodukte erfüllt, sind zur Herstellung nur hochreine Substanzen zugelassen.
Das Spezialchemie-Unternehmen Evonik produziert in Worms beispielsweise ein Molekül (Monomer), aus dem Polymere für Tageslinsen entstehen. Es trägt den langen Namen Ultra high purity 2-Hydroxyethyl methacrylate. „In einem sehr komplexen mehrstufigen Verfahren werden die Moleküle von Reaktions- und Nebenprodukten befreit“, erklärt Produktmanager Harald Trauthwein.
Zusammen mit anderen Substanzen entstehen schließlich Polymerketten. Mit Wasser bilden sie das Gel für die Linsen: „Unser Monomer macht diese vor allem weich und flexibel“, so Trauthwein. Der Kunststoff trocknet nicht aus, und die Kontaktlinsen reiben so auch nicht an den Augen. Den Rohstoff (Methacrylsäure) produziert Evonik übrigens ebenfalls in Worms. „Zu unseren Kunden zählen Kontaktlinsenhersteller weltweit“, ergänzt Kathrin Simon vom globalen Vertrieb stolz.