In Deutschland wird seit Jahren zu langsam und zu wenig gebaut. Das gilt insbesondere für Wohnungen. Um das zu ändern, setzen Experten unter anderem auf das „modulare Bauen“ – ein Verfahren, bei dem abseits der Baustelle viele Elemente vorgefertigt werden. Viele Unternehmen haben diesen Markt für sich entdeckt. Dazu gehört auch der unterfränkische Sonnenschutzhersteller Warema mit Sitz in Marktheidenfeld nahe Würzburg.
In Fertigungshallen werden Module vorproduziert
Das Unternehmen ist mit seinen Produkten bereits in vielen dieser Bauprojekte vertreten. Die Sonnenschutzlösungen lassen sich flexibel an die projektspezifischen Anforderungen des jeweiligen Modulbau-Partners anpassen. Dafür sorgt beispielsweise ein spezielles Funksystem für Sonnenschutz. Dank der kabellosen Installation können sie problemlos in verschiedene Fassadenmodule integriert werden.
Bei der Produktion von 409 Raummodulen für das Neubauprojekt Wohnpark Maienweg in Hamburg konnte etwa der bayerische Modulbau-Partner Max Bögl auf die Expertise von Warema zurückgreifen und 468 Vorbau-Rollläden schon in der Werkhalle und wetterunabhängig in die Fenster einbauen.
Im Einfamilienhaussektor hat sich die serielle Vorfertigung im Fertighausbau ja bereits lange etabliert. Bei größeren Projekten setzt sich nun die Modulbauweise mit vorgefertigten Raummodulen auch immer mehr durch. Die an der Industrie orientierte Bauweise ist der Gegenentwurf zu der auf Deutschlands Baustellen immer noch vorherrschenden Praxis, die verschiedenen Gewerke nacheinander und vor Ort auszuführen.
Kosten lassen sich besser prognostizieren
Bei der Vormontage in der Fertigungshalle entstehen dann etwa Fassadenmodule mit integriertem Sonnenschutz und Lüftung, Wände und Decken oder gleich ganze Raummodule. Diese werden erst auf der Baustelle nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt.
Vorteile gibt es gleich mehrere: Wohnraum, Schulgebäude oder ganze Bürokomplexe entstehen zum Beispiel viel schneller als üblich. Durch die umfassende und vernetzte Planung vorab lassen sich zudem exakte Fixkosten und verbindliche Bauzeiten ermitteln. Die digitalisierte Planung und fortschrittliche Bautechnik erlauben darüber hinaus auch höchste Qualitätsstandards.

Michael Stark schreibt aus der Münchner aktiv-Redaktion vor allem über Betriebe und Themen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Darüber hinaus beschäftigt sich der Volkswirt immer wieder mit wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen. Das journalistische Handwerk lernte der gebürtige Hesse als Volontär bei der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. An Wochenenden trifft man den Wahl-Landshuter regelmäßig im Eisstadion.
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