So fördern die Chemie-Sozialpartner Frauen im Unternehmen
Carola Pfisterer arbeitet bei der Flint Group in Stuttgart-Feuerbach (420 Mitarbeiter), wo man auf Verbrauchsmaterialien für die Druckindustrie – etwa Druckfarben und Druckplatten – spezialisiert ist. Sie ist eine von 180 Frauen, die an dem Weiterbildungsprojekt „Frauen Macht Erfolg“ teilnehmen. Dahinter stehen die Chemie-Sozialpartner.
„Wir wollen, dass Frauen und Männer die gleichen Chancen haben“, sagt Sabrina Renz, Projektleiterin im Flint Group Personalreferat. Das Unternehmen bietet dazu mithilfe des Qualifizierungsförderwerks Chemie (QFC) gleich eine ganze Veranstaltungs-Reihe an: Wie geht man als Frau mit schwierigen Kunden um? Wie schaffe ich das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben? Wie nutze ich meine Stärken und wie funktioniert der „Erfolgsfaktor Ich“?
Viel über sich selbst erfahren
„Frauen führen anders als Männer“, weiß Renz. Um im Arbeitsalltag voranzukommen, ist deshalb der Blick von außen wichtig. Renz: „Der Betriebsrat, die Geschäftsleitung und der Bildungsträger haben gemeinsam analysiert, für wen welche Weiterbildung infrage kommt.“
Dass das Projekt Früchte trägt, zeigt die Reaktion von Carola Pfisterer. „Ich erkenne jetzt, ob mein Gegenüber wirklich zuhört oder nur so tut.“ Wie das? „Er muss mich anschauen und immer wieder nicken oder Zwischenfragen stellen“, sagt sie. Auch über sich selbst hat die Bürokauffrau viel erfahren: „Ich dachte immer, ich rede zu schnell, wenn ich aufgeregt bin“, sagt sie. „Bei Rollenspielen bestätigten mir die anderen Teilnehmerinnen aber ein sicheres Auftreten.“
Jetzt freut sie sich auf das nächste Seminar. Thema: Stressbewältigung. Und bei Sabrina Renz klingelt laufend das Telefon – viele Frauen fragen nach weiteren Kursen.