München. Bayern will massiv in Forschung und Innovationen investieren. Das hat Ministerpräsident Markus Söder kürzlich bei der Vorstellung der „Hightech Agenda Bayern“ angekündigt. Ziel: Kompetenzen in zukunftsträchtigen Technologien fördern, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts sichern sollen.

Der Freistaat plant, in den kommenden vier Jahren 2 Milliarden Euro in die Hand zu nehmen. Mit diesem Geld sollen unter anderem 1.000 neue Professorenstellen, 10.000 zusätzliche Studienplätze und mehr als 20 Spitzenforschungszentren finanziert werden.

Ein Schwerpunkt ist die künstliche Intelligenz

In der bayerischen Wirtschaft wird das Programm positiv aufgenommen. „Die Stärkung von Spitzenforschung und Fachkräftesicherung auf wesentlichen Zukunftsfeldern zählt zu den Grundlagen künftigen Erfolgs“, sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und der Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme vbm. Zu begrüßen sei, dass zahlreiche Handlungsempfehlungen des Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft aufgegriffen würden.

Ein Schwerpunkt des Investitionsprogramms ist die Digitalisierung und insbesondere die künstliche Intelligenz (KI). Allein in diesen Bereich sollen 360 Millionen Euro fließen, 100 Lehrstühle sollen neu geschaffen werden.

„Die KI ist die Dampfmaschine der neuen digitalen Welt und die Basis für eine grundlegende technische und industrielle Revolution“, sagt Söder. „Bayern darf dabei nicht abgehängt werden.“ KI-Zentrum mit 22 neuen Lehrstühlen soll München werden. Aber auch in Würzburg (Daten-Nutzung), Ingolstadt (Mobilität) und Erlangen (Gesundheit) sollen sogenannte Knoten für Spezialbereiche entstehen.

Bayerns Wirtschaft unterstützt diese Schwerpunktsetzung der Landesregierung. „KI spielt eine entscheidende Rolle in der digitalen Transformation, die gerade für die starke Automobil- und Zuliefer-Industrie in Bayern eine zentrale Aufgabe ist“, sagt Brossardt.

„Klares Signal für den Automobilstandort Bayern“

Neben der Förderung weiterer Zukunftsfelder wie Quantentechnologie, Luft- und Raumfahrt sowie klimafreundlicher Antriebstechnologien will Bayern unter anderem die Bauinvestitionen im Bereich von Wissenschaft und Forschung erhöhen und im Rahmen einer Hochschulreform die Bedingungen für Professoren attraktiver machen.

Die Wirtschaft wird mit einer „Mittelstandsoffensive“ gefördert. Dafür sind ein Digital-, ein Start-up- sowie ein Automobilfonds im Gesamtwert von 400 Millionen Euro geplant. Mit dem Automobilfonds sollen etwa Technologieprojekte, der Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität und die Weiterbildung von bis zu 50.000 Arbeitnehmern aus der Automobilbranche gefördert werden. „Das ist ein klares Signal für den Automobilstandort Bayern“, so Brossardt.