Köln. Viele Unternehmen suchen händeringend gute Leute. Bundesweit fehlten Ende April rund 311.000 Arbeitskräfte in den technischen und naturwissenschaftlichen Berufen – kurz: MINT-Fachkräfte. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln.
Damit hat die sogenannte MINT-Lücke „den zweithöchsten Wert für den Monat April seit Beginn der Aufzeichnungen 2011 erreicht“, heißt es in dem Report. Vor allem IT-Kräfte sind gefragt, Grund ist natürlich die Digitalisierung: Bei IT-Fachleuten hat sich die Lücke in den vergangenen fünf Jahren von 19.000 auf jetzt 59.000 mehr als verdreifacht– Negativrekord.
Forschung soll steuerlich gefördert werden
Ohne die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte wären die Engpässe sogar noch größer: Alles in allem würden unserer Volkswirtschaft schon heute deutlich über 500.000 MINT-ler fehlen. Und der Bedarf dürfte ja noch steigen. Denn Deutschland will in Sachen Forschung und Entwicklung draufsatteln, um im internationalen Wettbewerb der Innovationen weiter vorne mitzumischen. Deshalb hat die Regierung jüngst eine steuerliche Förderung von Forschungsaktivitäten ab 2020 auf den Weg gebracht. Das Ziel: 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sollen in die Forschung fließen (zuletzt waren es 3 Prozent). Um das aber zu erreichen, müsste laut Studie „allein die Anzahl der MINT-Erwerbstätigen in Forschungsabteilungen um etwa 220.000 Personen zunehmen“.
78.127 Azubis haben 2018 ihre Lehre in einem Metall- und Elektro-Beruf begonnen
Auch deshalb investiert die deutsche Metall- und Elektro-Industrie (M+E) kräftig in ihren Nachwuchs: Allein 2018 begannen 78.127 junge Leute eine Ausbildung in den industriellen M + E-Berufen. Das ist der beste Wert seit 2008! Vor allem die Berufe der Informations- und Kommunikationstechnik legten deutlich zu, gegenüber 2017 gab es da ein Plus von gut 13 Prozent auf 16.341 Verträge.
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