Berlin. Die auf den ersten Blick unauffällige Meldung hat durchaus eine historische Dimension: Die Metall- und Elektro-Industrie (M+E) gibt in Deutschland wieder über vier Millionen Menschen Arbeit. Das gab’s zuletzt vor genau einem Vierteljahrhundert, Anfang 1993.
Damals freilich ging es gerade stark bergab. In den neuen Bundesländern fiel die Zahl der Beschäftigten nach dem Ende der DDR dramatisch, von rund 855.000 (1991) auf nur noch 260.000 (1997) – heute sind dort wieder 491.000 Metaller in Lohn und Brot. Aber auch in Westdeutschland fielen ab Anfang der 90er Jahre Hunderttausende Arbeitsplätze weg, lange pendelte die Beschäftigung dann um die 3,1 Millionen Menschen – heute hat M+E im Westen wieder über 3,5 Millionen Mitarbeiter.
„Fachkräftemangel bremst die Entwicklung“
Seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise erfolgte ein so beachtlicher wie anhaltender Beschäftigungsaufbau. Fast 600.000 gut bezahlte Arbeitsplätze sind seit 2010 in den großen und kleinen Unternehmen dazugekommen. Im Juli 2018 (neuere Daten liegen noch nicht vor) zählten die Stammbelegschaften dann laut Statistischem Bundesamt exakt 4.018.302 Köpfe.
Und dieses Mal ist ein jäher Absturz nicht zu befürchten. Im Gegenteil: M+E könnte sogar noch etwas mehr Leute brauchen! „Der Fachkräftemangel bremst die Entwicklung“, betont der Arbeitgeberverband Gesamtmetall, „für knapp ein Drittel der Unternehmen stellt der Fachkräftemangel mittlerweile das größte Problem und ein ernst zu nehmendes Produktionshindernis dar.“ Bundesweit gebe es rund 340.000 offene Stellen für M+E-Facharbeiter.