Berlin/München. Verhaltenes Wachstum in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E): Im Vorjahr 0,5 bis 0,8 Prozent Produktionsplus, für 2016 erwarten Experten einen ähnlichen Zuwachs. Umso genauer beäugt der Arbeitgeberverband Gesamtmetall, was den Betrieben eigentlich in der Kasse bleibt. Ergebnis: Da ist viel Licht – aber auch reichlich Schatten.
Das zeigt die jüngste Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter 1.100 M+E-Unternehmen. „Wir sehen da eine große Bandbreite“, sagt Gesamtmetall-Chefvolkswirt Michael Stahl. „Zwar machen die meisten unserer Firmen Gewinn, aber ein gutes Viertel schreibt rote Zahlen – oder kommt gerade so über die Runden.“
Nur knapp 30 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie 2015 eine Nettoumsatzrendite von mindestens 4 Prozent geschafft haben. Das bedeutet: Von je 100 Euro Umsatz bleiben nach Abzug der Steuern 4 Euro Gewinn. „Mit dieser Kennzahl können wir die Situation der Unternehmen besser vergleichen“, erklärt Experte Stahl: Ein Betrieb, der 20 Millionen Euro umsetzt, kann in der Rentabilität genauso gut dastehen wie ein Konzern, der für 2 Milliarden Euro Geschäfte macht.
„Gewinne sind nötig für Investitionen“
Einen wichtigen Grund für ihre aktuelle Lage können manche Firmen kaum beeinflussen. „Wer sein Hauptgeschäft in bestimmten Krisenregionen macht, der hatte 2015 ein Problem“, betont Stahl. Das gelte zum Beispiel für Betriebe, die in Russland engagiert sind. Der Markt in China habe sich zudem schwach entwickelt, Brasilien sei „für viele eine Enttäuschung“ gewesen.
Übrigens ist es nicht etwa nur für die Aktionäre oder Inhaber ein Problem, wenn unter dem Strich zu wenig übrig bleibt: „Gewinne sind nötig für Investitionen“, erklärt Stahl, „damit die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben.“