Köln. Keine guten Nachrichten für NRW: Die heimischen Metall- und Elektro-Unternehmen (M+E) wollen in Zukunft vor allem im Ausland investieren – zulasten der deutschen Standorte. So das Fazit einer neuen Umfrage von Metall NRW, dem Verband der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen. Durchgeführt wurde sie von der Kölner Unternehmensberatung IW Consult. Hier die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Produktion. Der Anteil der inländischen Produktion wird weiter sinken: von heute 62 auf 54 Prozent in fünf Jahren. Hauptmotiv für die Verlagerung sind günstigere Kosten, erst danach folgt als Grund der bessere Marktzugang.
  • Investitionen. Fast die Hälfte der Ausgaben in Maschinen wird in fünf Jahren an ausländischen Produktionsstandorten getätigt, aktuell sind es 40 Prozent. Während im Inland die Modernisierung der Fabriken im Fokus steht, geht es im Ausland vor allem um den Aufbau und Ausbau von Kapazitäten.
  • Beschäftigung. Der Anteil der einfachen Tätigkeiten an der Inlandsproduktion wird sich weiter spürbar verringern, von derzeit 20 auf 16 Prozent in fünf Jahren. Als Grund nennt das Gros der Betriebe (75 Prozent) einen höheren Automatisierungsgrad in der Zukunft. Außerdem planen 37 Prozent die Verlagerung dieser Tätigkeiten ins Ausland.
  • Politik und Gesetze. Zusätzliche Regulierungen werden von den Unternehmen als gravierende Investitionshemmnisse empfunden. Dabei bezeichnen 57 Prozent die Unsicherheit durch die Energiewende sowie 52 Prozent den Verlust von Flexibilität durch Einschränkungen bei der Zeitarbeit als besonders bremsend. 40 Prozent klagen über den durch die Rente mit 63 verschärften Fachkräftemangel, 37 Prozent über überzogene Klimaschutzvorschriften.

Die nordrhein-westfälische Metall- und Elektro-Branche ist mit einem Jahresumsatz von zuletzt 169 Milliarden Euro und 700.000 Beschäftigten ein industrielles Schwergewicht. Jeder zweite Arbeitnehmer im verarbeitenden Gewerbe von NRW ist in einem M+E-Betrieb tätig.