Berlin. In den Tarifverhandlungen der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) zeigen sich die Arbeitgeber an einer raschen Einigung interessiert: Beim Auftakt der zweiten Runde, in den Tarifbezirken Bayern, Mitte und Niedersachsen, boten sie ein Lohnplus oberhalb der Inflationsrate an – 2,0 Prozent Tabellenerhöhung ab 1. April 2018 plus 200 Euro Einmalzahlung für den Zeitraum Januar bis März.

Dabei gehen die Arbeitgeber davon aus, dass der Abschluss die Möglichkeit einer bedarfsorientierten, bezahlten Ausweitung des Arbeitszeitvolumens beinhaltet. „Das Angebot liegt über dem, was andere Branchen bereits für 2018 vereinbart haben“, betont Rainer Dulger, Präsident des Arbeitgeber-Dachverbands Gesamtmetall in Berlin. Dort verweist man darauf, dass das Angebot über dem liege, was Gewerkschaftsvolkswirte an zu verteilendem Zuwachs erwarten. Die gesamtwirtschaftliche Produktivität steigt 2018 laut gewerkschaftseigenem Institut IMK nur um 0,9 Prozent.

Einvernehmlich auch länger arbeiten – und mehr verdienen

Das Angebot kommt früh, vor Auslaufen des Entgelttarifvertrags. Der gilt bis Jahresende; die IG Metall hat zudem den Manteltarifvertrag gekündigt. Das tarifliche Durchschnittseinkommen bei M+E, nach insgesamt rund 20 Prozent Lohnerhöhung seit 2012 aktuell 56.000 Euro, würde 2018 auf 57.320 Euro steigen.

Die IG Metall beharrt auf ihrer Forderung: 6 Prozent Lohnplus, zudem ein tariflicher Anspruch auf vorübergehende 28-Stunden-Woche bei teilweisem Lohnausgleich. Dies, so Dulger, sei mit Blick auf normal bezahlte Teilzeitler „ungerecht, diskriminierend, rechtswidrig – es ist klar, dass wir uns darauf keinesfalls einlassen werden“.

Die Arbeitgeber haben zur Arbeitszeit eigene Vorschläge entwickelt. So soll jeder im Einvernehmen mit dem Betrieb auf bis zu 40 Stunden gehen dürfen – was im Westen ein zusätzliches Lohnplus von über 14 Prozent bedeuten würde.