München. 75.400 Studienanfänger haben sich in diesem Jahr an einer Hochschule im Freistaat eingeschrieben. Das sind knapp 2 Prozent mehr als im Vorjahr und fast 50 Prozent mehr als 2005. Diese aktuellen Zahlen des bayerischen Wissenschaftsministeriums kurz nach dem Start des Wintersemesters zeigen: Studieren in Bayern ist attraktiv.
Vor allem die sogenannten MINT-Fächer, also die Studiengänge in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, haben stark wachsenden Zuspruch. Die Zahlen der Studienanfänger für 2016 liegen zwar noch nicht vor. Aber ein Blick auf die Vorjahre zeigt ein deutliches Wachstum – von 2005 bis 2015 um über 70 Prozent auf mehr als 30.000 Studenten.
Einzig im Jahr 2011 war die Zahl höher. Damals machten in Bayern aufgrund des ersten G8-Abschlussjahres allerdings auch zwei Jahrgänge zeitgleich ihr Abitur – und drängten gleichzeitig an die heimischen Hochschulen im Freistaat.
Anstrengungen tragen Früchte
Für den Industriestandort Bayern ist die steigende Beliebtheit der MINT-Fächer eine gute Nachricht. Schließlich benötigen produzierende Betriebe insbesondere in diesem Bereich hervorragend ausgebildeten Nachwuchs. Und den rekrutieren sie leichter an heimischen Hochschulen.
„Die steigenden Zahlen sind sehr erfreulich und zeigen, dass die Anstrengungen der Arbeitgeber im MINT-Bereich Früchte tragen“, sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme und vbm sowie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw).
Die Arbeitgeberverbände engagieren sich seit vielen Jahren in zahlreichen Projekten und Programmen für den MINT-Bereich. So unterstützten sie zuletzt etwa den Schulversuch „lernreich 2.0 – Üben und Feedback digital“. Hier entwickelten 46 bayerische Gymnasien sowie Mittel- und Realschulen Modelle für webbasierte Lern- und Übungsangebote in den Jahrgangsstufen sieben bis neun. Mit digitalen Methoden und Materialien konnten Schüler das Lernen flexibel und in eigenem Tempo selber steuern. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem MINT-Bereich.
Bayerische Schulen werden in bundesweites Netzwerk eingebunden
Die von bayme, vbm und vbw geförderte Initiative „MINT-Excellence an Gymnasien in Bayern“ zielt darauf ab, Schulen mit entsprechendem fachlichen Schwerpunkt nachhaltig zu stärken und ihre Anzahl im Netzwerk des bundesweiten Vereins MINT-EC zu erhöhen. Derzeit sind 45 bayerische Schulen im Netzwerk aktiv. Damit liegt der Freistaat im Ländervergleich an zweiter Stelle. Die Schüler erhalten Angebote, die Theorie und praktische Anwendung miteinander verknüpfen. Die Studien- und Berufsorientierung spielt dabei eine wichtige Rolle.
Das Projekt „MINTerAKTIV – Mit Erfolg zum MINT-Abschluss in Bayern“ unterstützen die Verbände als Exklusivsponsoren. Es hat das Ziel, die Zahl der Studienabbrecher im MINT-Bereich zu reduzieren, die Rahmenbedingungen für die Studenten zu verbessern und den Übergang von Schule zu Hochschule zu erleichtern.