Viele haben sich darüber schon geärgert: Von einer Lohnerhöhung bleibt netto manchmal nur wenig übrig. Das Geld verschwindet beim Fiskus. Denn durch die Steuerprogression steigt mit dem Gehalt oft auch gleich der Steuersatz – und zehrt einen großen Teil der Mehreinnahmen auf.

Weil die Tariflöhne laufend steigen, der Steuertarif bisher aber nur minimal angepasst wurde, profitiert der Staat von gewaltigen Mehreinnahmen. Experten bezeichnen den Effekt als „kalte Progression“. Sie wirkt sich besonders stark bei Beziehern von niedrigen und mittleren Einkommen aus und ist nichts anderes als eine ständige heimliche Steuererhöhung.

Dass sich der Staat überproportional an den Gehaltserhöhungen der Beschäftigten bedient, ist ungerecht. Das muss korrigiert werden. Wer heute 30 Prozent Steuern zahlt, soll auch weiter 30 Prozent zahlen, wenn sein Gehalt an die Inflationsrate angepasst wurde – und nicht etwa 31 Prozent oder 32 Prozent. Was wir brauchen, ist eine automatische Anpassung der Steuertarife an das steigende Lohnniveau.