Das ist ein schnelles Spiel: Bei einem scharfen Aufschlag zischt der Volleyball mit mehr als 100 Stundenkilometern übers Netz. Olaf Turek, Mitarbeiter von Kaeser Kompressoren in Coburg, machen Schmetterbälle keine Angst. „Volleyball hat wenig Körperkontakt, da geht’s nicht ruppig zu“, sagt er. Turek ist seit 25 Jahren im Unternehmen – und lebt und engagiert sich neben seinem Job in der Warenannahme für den Sport.
Sieg gegen die Schmetterschwestern
Der gebürtige Thüringer liebt Volleyball seit Jugendtagen, wie auch Sohn Eric, der neben dem Studium in der Dritten Bundesliga für Jena spielt. Trotz der kürzlich erreichten 60 Jahre ist Senior Turek noch aktiv, etwa in oberfränkischen Freizeitteams, seinem Verein TSV 1883 Grub am Forst – und mit dem Kaeser-Team. Das holte im Frühjahr den ersten Platz beim Firmencup in Sonneberg, setzte sich gegen Gegner wie die „Schmetterschwestern und Blockbrüder“ oder „3 im Weckla“ durch. Seine Position ist Zusteller oder Libero. „Ich mach nicht mehr so die sprungaktiven Sachen“, sagt Turek, aus Rücksicht auf sein künstliches Kniegelenk.
Was dem gelernten Werkzeugmacher viel wichtiger ist: Er gibt sein Wissen zu Spielzügen, Baggern, Pritschen, Blocken als Trainer weiter. Turek hat gleich mehrere Jugend- und Freizeitmannschaften unter seinen Fittichen – und seit etwa anderthalb Jahren eben auch das Volleyballteam im Unternehmen Kaeser.
Alle spielen: Vom Ingenieur bis zur Fachkraft für Logistik
Turek will mit dem Sport Kolleginnen und Kollegen zusammenbringen. „Mir gefällt es, dass Männer und Frauen hier gleichberechtigt super zusammenspielen können“, so der Mitarbeiter. Unterstützung gab’s vom betrieblichen Gesundheitsmanagement, gemeinsam besorgte man Spielzeit in der nahen Halle, Bälle und Trikots. Derzeit hat die Mannschaft rund 40 Mitglieder. „Pro Monat kommen ein, zwei neue hinzu“, freut sich Turek. „Den meisten macht’s Spaß, sie bleiben.“ Das Team ist bunt gemischt. „Wir haben hier alles, vom Ingenieur bis zur Logistik“, sagt er. Auch Anfänger sind willkommen und die Kaeser-Azubis haben seit Kurzem einen eigenen Termin. Donnerstags sind sie beim „beachen“ – draußen im Sand. Das leitet ein Kollege.
Im Kaeser-Leibchen zur Stadtmeisterschaft
Arbeit und Engagement bringt Turek gut zusammen: Sein Job bei Kaeser beginnt morgens um halb sieben. Training ist drei- bis viermal die Woche abends um halb sechs. „Wir wechseln uns auch ab“, sagt er. Ist was zu organisieren, dürfen sich die Sportler auch mal während der Arbeitszeit besprechen. Das Team ist Aushängeschild für die Firma. Es tritt im Kaeser-Leibchen auf, etwa bei der Coburger Stadtmeisterschaft.
Sport fördert die Gemeinschaft, auch im Unternehmen. Dem stimmt Turek vollkommen zu. Treffen etwa zwei Teamkollegen in der Firma aufeinander, gibt’s nur eins: „Da wird abgeklatscht, nicht weggeguckt. So ist es üblich im Volleyball.“

Friederike Storz berichtet für aktiv aus München über Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Die ausgebildete Redakteurin hat nach dem Volontariat Wirtschaftsgeografie studiert und kam vom „Berliner Tagesspiegel“ und „Handelsblatt“ zu aktiv. Sie begeistert sich für Natur und Technik, Nachhaltigkeit sowie gesellschaftspolitische Themen. Privat liebt sie Veggie-Küche und Outdoor-Abenteuer in Bergstiefeln, Kletterschuhen oder auf Tourenski.
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