München. Die Fußball-Arena als Ladepark: Dieses Projekt gehen derzeit der FC Bayern München und der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus gemeinsam an. An der Allianz-Arena entsteht dabei in drei Bauetappen ein Megawattladepark, an dem täglich bis zu 500 Lkws und Busse Strom tanken können.

Die Voraussetzungen dafür sind günstig. Große Fußballstadien wie die Allianz-Arena verbrauchen viel Strom, etwa für Flutlicht, gastronomische Betriebe, Anzeigetafeln. Ihr leistungsfähiges Stromnetz wird aber nur an Spieltagen voll ausgeschöpft.

Warum dies also nicht als Ladeinfrastruktur nutzen? Das fragten sich der Fußballverein und sein Sponsoring-Partner MAN – und machten Nägel mit Köpfen.

Im August fiel der Startschuss für den Bau von 30 Ladepunkten auf dem südlichen Busparkplatz. Die Allianz-Arena liegt verkehrsgünstig am viel befahrenen Autobahnkreuz München-Nord, verfügt sogar über einen eigenen Autobahnanschluss. Täglich passieren 10.000 Lastwagen diesen Knotenpunkt, der für den innereuropäischen Güterverkehr zentrale Bedeutung hat.

50.000 Megawattladepunkte werden in Europa gebraucht

Dieser muss in Zukunft stärker auf E-Fahrzeuge setzen, um die Klimaziele in Europa zu erreichen. Bis 2030 werden laut Verband der europäischen Automobilhersteller ACEA 50.000 Hochleistungs- und Megawattladepunkte entlang der wichtigsten Fernverkehrsrouten benötigt.

An der Allianz-Arena entsteht nun einer davon. Alexander Vlaskamp, Vorstandsvorsitzender von MAN Truck & Bus, ist von dem Ladepark überzeugt: „Er wird ein Leuchtturm-Projekt.“ Der Hersteller setzt auch bei der Produktion auf elektrische Nutzfahrzeuge, fährt derzeit schrittweise die Serienproduktion im Münchner Werk hoch.

Auch der Fußballverein hält das Projekt für bedeutsam: „Zwei starke Unternehmen aus Bayern fahren auf innovativen Wegen in die Zukunft“, sagt Michael Diederichs, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München. Und die Profis? Die touren ab der Saison 2025/2026 im MAN-E-Bus durchs Land.

Alix Sauer
Leiterin aktiv-Redaktion Bayern

Alix Sauer hat als Leiterin der aktiv-Redaktion München ihr Ohr an den Herausforderungen der bayerischen Wirtschaft, insbesondere der Metall- und Elektro-Industrie. Die Politologin und Kommunikationsmanagerin volontierte bei der Zeitungsgruppe Münsterland. Auf Agenturseite unterstützte sie Unternehmenskunden bei Publikationen für Energie-, Technologie- und Mitarbeiterthemen, bevor sie zu aktiv wechselte. Beim Kochen und Gärtnern schöpft sie privat Energie.

Alle Beiträge der Autorin