Berlin. Wann ist „nach Corona“, wann wird endlich wieder Normalität einkehren? In der Metall- und Elektro- Industrie herrscht da deutschlandweit große Unsicherheit. Das macht eine neue Umfrage des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall deutlich.
Dessen Hauptgeschäftsführer Oliver Zander beschreibt die derzeitige Lage so: „Deutschlands wichtigste Branche hat zwar einen ersten Schritt aus der Krise heraus getan. Die Rückkehr zum Vorkrisenniveau wird aber länger dauern als erhofft“ – voraussichtlich sogar noch Jahre, bis Mitte des Jahrzehnts.
Der Umsatz bricht im Schnitt um 23 Prozent ein
An der Umfrage, die Anfang Oktober zu Ende ging, nahmen 1.825 Unternehmen teil. Ihre Produktion lag in den ersten acht Monaten 2020 im Schnitt um fast ein Fünftel unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Die Kapazitätsauslastung, die im Mittel der letzten zehn Jahre bei 85 Prozent lag, war im April auf 65 Prozent abgestürzt, inzwischen liegt sie immerhin wieder bei 76 Prozent. Einen Umsatzrückgang fürs gesamte Jahr erwarten aktuell sieben von zehn Unternehmen, im Schnitt rechnen sie mit 23 Prozent weniger Erlös.
Für jedes zweite Unternehmen ist die Erholung noch nicht absehbar
Und: Die Unsicherheit nimmt zu. Dass sich die Produktion bis Mitte 2021 wieder erholt haben wird, glauben jetzt nur noch 18 Prozent – deutlich weniger als bei der Umfrage im Juni. Für jedes zweite Unternehmen ist überhaupt nicht absehbar, wann bei der Produktion wieder Normalzustand herrschen wird. Noch immer sind 31 Prozent aller Betriebe stark bis sehr stark von Corona betroffen. Bisher 9 Prozent müssen daher sogar zu Kündigungen greifen.
Trotz der schwierigen Situation gibt es aber auch Anlass zur Hoffnung. So hat sich die Produktion in der Auto-Industrie wieder deutlich verbessert: Zu Beginn der Krise waren hier noch 88 Prozent aller Unternehmen von starken oder sogar sehr starken Einschränkungen betroffen, im Oktober waren es nur noch 23 Prozent.